17.6.2025 11:31:52 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Der Goldpreis konnte sich zwar zuletzt etwas erholen, doch ein neuer Angriff auf das Allzeithoch blieb bislang aus. Hintergrund ist nach Ansicht der Analysten der Bank auf America das bislang ausgebliebene Überschwappen des Nahostkonflikts zwischen Israel und Iran auf die Region.Dennoch sehen die Analysten weiterhin Potenzial für das Edelmetall – mit einem Kursziel von 4.000 US-Dollar innerhalb der nächsten zwölf Monate.Nach Ansicht von Michael Widmer und seinem Team hat die Investmentnachfrage gerade erst begonnen. Zwar sei geopolitische Unsicherheit ein klassischer Treiber für Gold, doch halten die Analysten fest: Kriege allein führen selten zu einem nachhaltigen Preisanstieg. Vielmehr sei es die Mischung aus geopolitischen Risiken, makroökonomischer Unsicherheit und einer schwächelnden Fiskalpolitik, die Gold stützt.Ein entscheidender Faktor ist die wachsende fiskalische Instabilität in den USA. Während der Kongress über ein neues Ausgabenpaket inklusive Steuersenkungen diskutiert, wächst das Haushaltsdefizit weiter. Die Analysten warnen: Selbst bei einem Kompromiss werde die Sorge über die Nachhaltigkeit der US-Staatsfinanzen bestehen bleiben. Eine erhöhte Volatilität an den Zinsmärkten sowie ein schwächerer US-Dollar könnten Gold daher zusätzlich beflügeln – insbesondere wenn Fed oder US-Finanzministerium erneut eingreifen müssen.Trotz der zuletzt hohen Preise sehen die Experten noch kein Überinvestment: Der Anteil von Gold an den Portfolios institutioneller Investoren liegt laut Bank of America bei etwa 3,5 Prozent – deutlich unter dem Rekordhoch von 2011. Zentralbanken erhöhen derweil weiter ihre Goldreserven, die mittlerweile rund 18 Prozent der ausstehenden US-Staatsanleihen entsprechen – ein signifikanter Anstieg gegenüber 13 Prozent vor zehn Jahren.Sollte die Nachfrage stabil bleiben, erwarten die Analysten eine Fortsetzung der Konsolidierung zwischen 3.000 und 3.500 Dollar je Unze – mit Ausbruchspotenzial.Unterstützung kommt zudem aus dem breiteren Edelmetallsektor: Silber und Platin zeigen neue Stärke. Besonders Silber profitiert von einem Angebotsdefizit infolge begrenzter Minenkapazitäten. Die Gold-Silber-Ratio hat sich jüngst normalisiert, was zusammen mit steigenden ETF-Zuflüssen für neue Dynamik sorgt. Das Kursziel der Analysten für Silber bleibt bei 40 Dollar je Unze im vierten Quartal 2025 – auch wenn die aktuelle Rally früher als erwartet einsetzte.
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