Die jüngsten Großaufträge für Airbus auf der Luftfahrt-Messe in Le Bourget bei Paris ziehen gute Nachrichten für Anleger nach sich. Der weltgrößte Flugzeughersteller bestätigt am heutigen Capital Markets Day seine Prognose und deutet höhere Ausschüttungen an. Die Airbus-Aktie setzt sich im frühen Handel an die DAX-Spitze.
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus lockt seine Aktionäre mit der Aussicht auf höhere Gewinnausschüttungen. Künftig sollen jährlich 30 bis 50 Prozent des Überschusses als Dividende an die Anteilseigner fließen, wie der DAX-Konzern vorm Start seines Capital Markets Day auf der weltgrößten Luftfahrtmesse mitteilte. Bisher hatte Airbus eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent genannt. Dabei sollen die Dividenden auch künftig nachhaltig steigen. Für 2024 hatte Airbus drei Euro je Aktie ausgeschüttet, davon einen Euro als Sonderdividende.
Konzernchef Guillaume Faury bekennt sich zudem zu langfristigem, profitablen Wachstum und bestätigt die Ziele für das laufende Jahr. Demnach will Airbus etwa 820 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Davon hat der Konzern bis Ende Mai allerdings erst knapp 30 Prozent geschafft.
Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll wie geplant rund sieben Milliarden Euro erreichen. Zudem peilt Faury einen freien Barmittelzufluss vor Kundenfinanzierungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro an.
Die Aussicht auf höhere Dividenden sorgt an der Börse für steigende Aktienkurse. Nachdem es am Vortag zwischenzeitlich noch auf das niedrigste Niveau seit fast vier Wochen abwärts ging, setzt sich Airbus an die DAX-Spitze. Nach einem Xetra-Schluss bei 160,76 Euro gewinnt das DAX-Schwergewicht nun drei Prozent auf gut 165 Euro. Sie versucht damit erneut, eine Widerstandszone bei 162/163 Euro zu überwinden (siehe Chart). Das bisherige Verlaufs-Allzeithoch hatte Airbus Anfang März bei 177,36 Euro markiert.
Auf dem Investoren-Tag wird Airbus heute auch die finanziellen Perspektiven des Unternehmens erörtern sowie über den aktuellen Stand der Geschäftsbereiche Verkehrsflugzeuge, Hubschrauber sowie Verteidigung und Raumfahrt berichten.
Airbus kann sich zudem über einen neuen Auftrag freuen, der sich anbahnt: MNG Airlines, ein türkischer Logistik-Dienstleister und E-Commerce-Anbieter, hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach man zwei Fracht-Flugzeuge der neuen A350F kaufen wolle. Die A350F soll ein zentrales Element der künftigen Flotte von MNG sein.
Eine weitere positive Nachricht: Die Hubschrauber-Sparte von Airbus hat bekannt gegeben, dass eine Vereinbarung über die bemannte und unbemannte Verbundfähigkeit seines unbemannten Flugsystems (UAS) Flexrotor für den von der Royal Singapore Air Force (RSAF) betriebenen Hubschrauber H225M Medium Lift unterzeichnet hat.
Das modulare System von Airbus für die Zusammenarbeit mit und ohne Besatzung wird in die H225M-Helicopters der RSAF integriert, sodass deren Besatzung die vollständige Kontrolle über den Flexrotor übernehmen kann – ein Mehrwert zur Zusammenarbeit zwischen bemannten Hubschraubern und unbemannten Flugsystemen.
Enthält Material von dpa-AFX