Das einstige Aushängeschild in der Chip-Branche steckt in der Krise. Intel hat es verschlafen, rechtzeitig die Weichen für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) zu stellen und musste daraufhin Wettbewerber ziehen lassen. Der Halbleiter-Spezialist will mit Sparmaßnahmen und neuen Personal den Anschluss an die Konkurrenz sowie die Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen.
Intel plane, bis zu einem Fünftel seiner Fabrikarbeiter zu entlassen, ein enormer Einschnitt, der tiefgreifende Auswirkungen auf eines der Kerngeschäfte des Chip-Herstellers haben werde, heißt es in einem Artikel der US-Tageszeitung The Oregonian. "Dies sind schwierige Maßnahmen, die aber unerlässlich sind, um unsere Herausforderungen in Bezug auf die Erschwinglichkeit und die aktuelle finanzielle Lage des Unternehmens zu bewältigen. Das ist für jeden Einzelnen schmerzhaft", zitiert die Zeitung eine E-Mail an die Mitarbeiter vom Vizepräsidenten der Intel-Produktion, Naga Chandrasekaran.
Große Hoffnung ruht auf dem neuen Intel-Chef Lip-Bu Tan, der den angeschlagenen Chip-Hersteller wieder zurück in die Erfolgsspur führen soll. Laut Bloomberg soll im Rahmen einer Turnaround-Maßnahme eine neue technische Leitung ernannt werden. Mit dem neuen Personal könnte dem Unternehmen das KI-Comeback gelingen.
Intel wird an der Börse nur noch mit 94 Milliarden Dollar kapitalisiert. Wettbewerber Qualcomm beispielsweise bringt mit gut 170 Milliarden Dollar Börsenwert deutlich mehr auf die Waage. Und die Branchenkollegen Taiwan Semiconductor (TSMC), Broadcom und Nvidia sind unlängst über eine Billion Dollar wert.