Beim Fed-Entscheid am Mittwoch sind größere Überraschungen ausgeblieben. Die Notenbank hält an den bisherigen Zinsen fest und signalisiert zwei weitere Senkungen im laufenden Jahr. Dennoch rutschten die wichtigsten amerikanischen Indizes nach der Entscheidung und den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell ab und schlossen minimal im roten Bereich.
Denn die Fed rechnet in diesem Jahr nun mit einem geringeren Wirtschaftswachstum. Die Zentralbank geht nur noch von einem Plus von 1,4 Prozent aus. Bei der vorigen Prognose im März hatte die Fed ihre Konjunkturerwartung bereits ebenfalls nach unten korrigiert, damals auf ein Plus von 1,7 Prozent. Die Notenbank rechnet ebenfalls mit einer höheren Inflationsrate von 3,0 Prozent. Im März war sie noch von einer Teuerungsrate von 2,7 Prozent ausgegangen.
Der geldpolitische Ausschuss der Fed stellt weiterhin zwei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht. Sie rechnen für 2025 im Mittel wie im März mit einem Leitzins von 3,9 Prozent.
Unter den Einzelwerten wusste Marvell Technology mit einem KI-Event und einer aktualisierten Guidance zu überzeugen. Zahlreiche Analysten lobten den optimistischeren Ausblick für 2028, der zu steigenden Konsensschätzungen bei der Chip-Aktie führen sollte. Und auch die Aktie von Intel konnte wieder Käufer anlocken. Anleger hoffen nach dem Chefwechsel darauf, dass das Unternehmen noch auf den rollenden KI-Zug aufspringen kann. Intel ist die Konkurrenz enteilt.
Im Biopharma-Sektor stand vor allem das Papier von Gilead Sciences im Anlegerfokus. Hintergrund: Der Kapitalmarkt hat in dieser Woche einen Zulassungsentscheid für die HIV-Prophylaxe-Therapie Lenacapavir erwartet. Und die FDA hat dem Unternehmen grünes Licht erteilt. Nach den Neuigkeiten stieg die Gilead-Aktie prompt auf ein neues Tageshoch, drehte allerdings daraufhin leicht ins Minus.
Enthält Material von dpa-AFX