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Thyssenkrupp Nucera: Heiße Investition

Thyssenkrupp Nucera: Heiße Investition

20.6.2025 06:33:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Es ist ein strategisch kluger Schachzug: Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera sichert sich eine Hochdruck-Elektrolyse-Technologie des insolventen dänischen Wettbewerbers Green Hydrogen Systems. Damit will sich der Konzern im boomenden Wasserstoffmarkt behaupten. Die Aktie legt vorbörslich zu. 

Green Hydrogen Systems galt lange als vielversprechender Innovator im Bereich Hochdruck-Elektrolyse. Nun nutzt Nucera die finanzielle Schieflage der Dänen, um geistiges Eigentum, ein voll ausgestattetes Testzentrum und einen funktionstüchtigen Prototyp zu übernehmen – alles am Standort Skive.

Die von Green Hydrogen Systems entwickelte Hochdruck-Elektrolysetechnologie arbeitet mit einem Betriebsdruck von bis zu 35 bar. In zahlreichen Einsatzbereichen, etwa bei der Einspeisung in Wasserstoffpipelines, in der Mobilitätsinfrastruktur oder in der chemischen Industrie, wird verdichteter Wasserstoff benötigt. Durch die Erzeugung direkt unter Hochdruck kann auf eine nachgelagerte Kompression in vielen Fällen verzichtet werden, was Energie, Kosten und Prozesszeit spart.

Das Testzentrum in Skive soll das künftig für eigene F&E-Zwecke genutzt werden. Dort können unter realen Bedingungen neue Elektrolyseverfahren entwickelt und schneller zur Marktreife gebracht werden.

„Mit dieser Akquisition bekräftigen wir unser Engagement für die grüne Energiewende“, so CEO Werner Ponikwar. „Wir stärken gezielt unsere technologische Spitzenposition im Bereich Wasserstofftechnologien. Die Integration der Hochdruck-Technologie erlaubt uns, die Anforderungen industrieller Kunden noch besser zu erfüllen und unsere Entwicklung beschleunigt voranzutreiben.“

Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Mittel für die Transaktion stammen laut Unternehmen vollständig aus vorhandenen liquiden Reserven. Noch steht der Abschluss unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Insolvenzverwalter, bestimmte Gläubiger und die zuständigen Behörden. Läuft alles nach Plan, dürfte die Übernahme bis zum Spätsommer 2025 finalisiert werden.


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