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Trump lässt den Iran bombardieren – was bedeutet das für die Börsen?

Trump lässt den Iran bombardieren – was bedeutet das für die Börsen?

22.6.2025 10:14:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

In der Nacht auf Sonntag hat US-Präsident Donald Trump mehrere iranische Atomanlagen – darunter Fordo, Natans und Isfahan – gezielt bombardieren lassen. Die Operation sei laut Trump ein voller Erfolg gewesen. Dennoch warnt er: Sollte der Iran keinen Frieden anstreben, würden weitere Schläge folgen. DER AKTIONÄR analysiert, was der Angriff für Öl, Gold, Rüstungsaktien und Co bedeutet.

Rückblick: Bereits vor fünf Tagen hatte Trump den Iran zu einer bedingungslosen Kapitulation gedrängt. Auf seinem Netzwerk Truth Social brüste sich der US-Präsident damit, dass die USA genau wüssten, wo sich der Oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, aufhalte. „Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher – wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.“ 

Gleichzeitig strebt Trump einen neuen Atomvertrag mit dem Iran an – obwohl er selbst 2018 das ursprüngliche Atomabkommen, das sogenannte Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), einseitig aufgekündigt hatte. Damals warf er dem Iran vor, trotz des Abkommens heimlich weiter an Atomwaffen zu arbeiten, und bezeichnete den Deal als „schlecht“ und „einseitig“.

Dabei geht es jedoch nicht nur um nukleare Abrüstung, sondern auch um wirtschaftliche und geopolitische Interessen. Der Iran verfügt über riesige Erdöl- und Erdgasvorkommen, die ihn zu einem wichtigen Akteur im Energiemarkt machen. Eine Normalisierung der Beziehungen oder gar ein neues Abkommen würde nicht nur sicherheitspolitische Vorteile bringen, sondern auch wirtschaftliche – etwa durch den Zugang zu iranischen Rohstoffen und die Stabilisierung der Region aus Sicht westlicher Staaten.

Trump erklärte dazu: „Sie hätten das Abkommen abschließen sollen. Ich habe ihnen gesagt: ‚Machen Sie das Abkommen‘.“ Er betonte außerdem, er wolle nun ein „wirkliches Ende“ des Konflikts sowie eine „vollständige Aufgabe“ des iranischen Atomprogramms.


Rückblickend gab es durchaus Hinweise auf einen bevorstehenden Angriff. Trump hatte zuletzt verlauten lassen, er wolle sich innerhalb von 14 Tagen für oder gegen einen Angriff des Iran entscheiden. Zudem sollen US-Kampfflugzeuge bereits vor dem Angriff in den Nahen Osten verlegt worden sein. Auch Trumps vorzeitige Abreise vom G7-Gipfel könnte im Nachhinein im Zusammenhang mit den militärischen Planungen gestanden haben.

Der US-Angriff auf den Iran markiert eine neue Eskalationsstufe im Nahostkonflikt und sorgt für erhebliche Verunsicherung an den Finanzmärkten. Die Wochenendindikation von IG deutet auf einen schwachen Start in die neue Handelswoche hin: Am Sonntagmittag liegt die DAX-Indikation rund ein Prozent im Minus bei 23.036 Punkten – und nähert sich damit der psychologisch wichtigen 23.000-Punkte-Marke. Während Aktien – abgesehen von den Rüstungswerten – unter Druck geraten dürften, sollten Öl und Gold zum Wochenauftakt zu den Gewinnern zählen.

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