Auf dem am Dienstag abgehaltenen Kapitalmarkttag hat Continental die Weichen für die Zukunft gestellt. Immer mehr Details zur strategischen Neuausrichtung kommen ans Licht. Doch auch die Margenziele kassiert der Konzern. Das Management spart dennoch nicht mit Ansagen: CFO Olaf Schick verspricht Aktionären „die beste Bilanz unter Autozulieferern.“
Mit dieser Aussage bezieht sich Schick auf die Zulieferersparte Aumovio, die im Zuge der Entflechtung im September an die Börse kommen soll. Die Hannoveraner wollen mit Aumovio mittelfristig 20 bis 22 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften – nach 19,6 Milliarden 2024. Langfristig sind mehr als 24 Milliarden Euro anvisiert. Die bereinigte operative Marge soll von derzeit 2,5 auf vier bis sechs Prozent wachsen. Zudem will Aumovio zehn bis 30 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten.Für das im Konzern verbleibende Geschäft mit Reifen und Industrieprodukten kappte Continental unterdessen seine Prognose für 2025. Das Management erwartet statt bisher elf bis 12,5 Prozent bereinigter Umsatzrendite nur noch von zehn bis elf Prozent. Als Gründe führt Conti die US-Zölle sowie den starken Euro an, der insbesondere das wichtige US-Geschäft aktuell unattraktiv macht.Am Kapitalmarkttag kündigte CEO Nikolai Setzer daher eine Reaktion an: „Wir werden so viel lokalisieren, wie wir können.“ Die drei bestehenden US-Werke sollen stärker ausgelastet werden, neue Standorte sind unterdessen aber nicht geplant.An seinem Umsatzziel von 19,5 bis 21 Milliarden Euro für 2025 hält der DAX-Konzern dagegen weiter fest. Mittelfristig bestehe sogar ein Potenzial von 19,5 bis 22 Milliarden Euro. Finanzchef Schick: „Langfristig sind wir vom Erfolg überzeugt.“An der Börse sorgte die Nachricht für viel Bewegung: Zunächst kletterte die Aktie im Tagesverlauf um knapp drei Prozent, ehe sie infolge der Prognosesenkung auf minus 2,4 Prozent abrutschte. An der 50-Tage-Linie bei 72,89 Euro griffen die Bullen zunächst verstärkt zu, das Minus drehte zwischenzeitlich ins Plus. Doch zur Stunde testet der Titel den charttechnisch wichtigen GD50 erneut.