Das Rennen im All nimmt Fahrt auf: Wie Amazon am Montag bekanntgab, wurde eine zweite Gruppe seiner Kuiper-Internetsatelliten von der Space Coast in Florida erfolgreich ins All befördert. Das Ziel ist der Aufbau eines eigenen Netzwerks in der Erdumlaufbahn in direkter Konkurrenz zu Elon Musks Starlink.
Der Start der 27 Raketen erfolgte am Montagmorgen um 6:54 Uhr Ortszeit von der Cape Canaveral Space Force Station. Die Satelliten wurden an Bord einer Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance (ULA) in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht. „Wir haben die Zündung und den Start der Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance mit Satelliten für Amazons Internetkonstellation Project Kuiper hinter uns und schlagen damit ein neues Kapitel in der Satellitenkonnektivität in niedrigen Erdumlaufbahnen auf“, so Ben Chilton, Waffeningenieur bei ULA.
Das Ziel von Amazon: Eine eigene Satellitenkonstellation mit insgesamt 3.236 Einheiten, die dem derzeit dominierenden Starlink-System von Elon Musks SpaceX Konkurrenz machen soll, aufzubauen. Starlink zählt mittlerweile rund 8.000 aktive Satelliten und bietet weltweit Breitband-Internet über Satellitenverbindung an.
Bereits im April hatte Amazon 27 Satelliten erfolgreich ins All gebracht (DER AKTIONÄR berichtete). Mit der aktuellen Mission erhöht sich die Zahl der sich im Orbit befindlichen Kuiper-Satelliten auf 54. Sie befinden sich in rund 1.930 Kilometern Höhe in einer niedrigen Erdumlaufbahn und bilden den Grundstein für das Kuiper-Netzwerk.
Die US-amerikanische Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat Amazon eine Frist gesetzt: Bis Juli 2026 muss das Unternehmen mindestens die Hälfte der geplanten Satelliten – also 1.618 Stück – ins All gebracht haben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Amazon bereits über 80 Starts bei verschiedenen Anbietern gebucht, darunter auch bei SpaceX – dem direkten Wettbewerber. Der jüngste Start war zuvor zweimal verschoben worden, einmal wetterbedingt und einmal wegen technischer Probleme mit dem Raketenbooster.