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Porsche AG: Milliardendeal voraus?

Porsche AG: Milliardendeal voraus?

30.6.2025 09:00:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Um 7,6 Prozent hat die Aktie der Porsche AG am Freitag zugelegt. Damit hat das Papier die ohnehin schon starken Autowerte, die von der Hoffnung auf eine Lösung im Zollstreit mit den USA getragen wurden, nochmals outperformt. Wie zudem jüngst bekannt wurde könnte den Stuttgartern infolge eines Verkaufs wohl bald eine Milliardensumme zufließen.

Porsche prüft Insidern zufolge einen Verkauf der IT- und Managementberatung MHP. Im Raum steht eine Bewertung von über einer Milliarde Euro. Noch gibt es kein Mandat, doch der Markt wird sondiert. Laut Handelsblatt-Berichten sind sowohl ein Teil- als auch ein Komplettverkauf denkbar. MHP war 1998 zu 51 Prozent von Porsche übernommen und bis Januar 2024 vollständig eingegliedert worden. Laut Bild sollen allein für die restlichen 18,2 Prozent rund 200 bis 300 Millionen Euro geflossen sein.

Der Zeitpunkt für den Verkauf wirkt zunächst widersprüchlich: MHP gilt als größter deutscher Beratungsspezialist für die Autoindustrie und sollte angesichts des digitalen Wandels der Branche eigentlich gefragt sein. Doch 2024 stagnierte der Umsatz bei 830 Millionen Euro, der Gewinn ist bislang unbekannt. Die Beratungsunternehmen leiden unter Budgetkürzungen der Autobauer. Hohe Investitionen in KI und Digitalisierung bei gleichzeitig wegbrechenden Gewinnen sorgen dafür, dass die Branche vorsichtiger wirtschaften muss.

Auch Porsche kämpft mit schrumpfenden Margen, hat ein Sparprogramm aufgelegt und in diesem Zusammenhang Beteiligungen auf den Prüfstand gestellt. Die operative Umsatzrendite lag zuletzt bei nur noch 8,5 Prozent. Ein möglicher Verkauf von MHP könnte somit nicht nur bilanziell entlasten, sondern auch dringend benötigte Mittel für die Elektrifizierungsstrategie freisetzen. Was MHP für potenzielle Käufer – gehandelt wird unter anderem der irische Beratungs- und Strategieriese Accenture – interessant ist, dass Porsche im Falle eines Verkaufs wohl als wichtiger Kunde erhalten bliebe. MHP-Chef Magno erklärte, die enge Partnerschaft mit Porsche solle auch im Falle eines Verkaufs fortbestehen.

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