Die Causa Glyphosat ist und bleibt ein enormer Belastungsfaktor für das Unternehmen, Image und die Aktie von Bayer. Verzögerungen, ob das oberste US-Gericht (Supreme Court) den Fall Durnell überhaupt annehmen wird, haben die Marktteilnehmer zu Wochenbeginn erneut verunsichert. Auch die Analysten lehnen sich nicht weit aus dem Fenster.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Bayer auf "Neutral" mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Analyst Richard Vosser beschäftigte sich in einer am Montag vorliegenden Studie mit der Entscheidung des obersten US-Gerichts, im Glyphosat-Streit die Meinung der Regierung einzuholen. Obwohl es positiv sei, dass der Fall Durnell nicht generell abgewiesen wurde, verzögere sich eine mögliche kurzfristige Lösung des Rechtsstreits auf Bundesebene.
Auch die UBS hält an der zurückhaltenden Einschätzung mit Blick auf das bevorstehende dritte Quartal 2025 fest. Das Votum lautet ebenfalls nur "Neutral". Für Bayer stehe erneut eine gerichtliche Entscheidung in den USA zum Herbizid Roundup im Fokus, schrieb Colin White in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Vermutlich werde es aber frühestens im Schlussquartal 2025 eine Entscheidung in dem betreffenden Fall geben.
Das Analysehaus Jefferies hat Bayer nach Neuigkeiten im US-Glyphosat-Streit auf "Hold" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen. Dass der Oberste Gerichtshof der USA die Meinung der US-Regierung einholen will und daher den "Solicitor General" um Stellungnahme gebeten hat, verzögere ein möglicherweise günstiges Ergebnis für den Agarchemiekonzern, schrieb Analyst Charlie Bentley in einer am Montag vorliegenden Studie. Dies sei aber nicht das schlimmstmöglichste Szenario für Bayer. Sollte das Gericht den Fall letztlich annehmen, könnte bis Juni 2026 noch eine positive Entscheidung getroffen werden.
Die neuen Unsicherheiten trieben Anleger am Montag wieder aus der Aktie. Immerhin: Am Dienstag konnte die Bayer-Aktie einen Teil der Verluste wieder aufholen. Ein nachhaltiger charttechnischer Befreiungsschlag lässt durch die Verzögerungen allerdings weiter auf sich warten.
Enthält Material von dpa-AFX