Schweizer Automobilmarkt hinter europäischer Entwicklung
^
auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges
Schweizer Automobilmarkt hinter europäischer Entwicklung
02.07.2025 / 11:22 CET/CEST
Neue Personenwagen Juni 2025
Bern, 2. Juli 2025
Im Juni 2025 sind in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 21'810 neue
Personenwagen in Verkehr gesetzt worden. Das sind 3,9 Prozent weniger als im
Vorjahresmonat. Die kumulierte Halbjahresbilanz bleibt mit 113'133
Fahrzeugen deutlich unter dem Vorjahresstand von 121'218, was einem Rückgang
von 6,7 Prozent entspricht. Auch die Erholung des europäischen Gesamtmarktes
vermochte bislang nicht auf die Schweiz abzustrahlen.
Positive Impulse liefert hingegen der batterieelektrische Antrieb: Im Juni
wurden 4'813 vollelektrische Neuwagen immatrikuliert, was einem Plus von
14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Kumuliert ergibt sich mit
23'203 Neuzulassungen ein Zuwachs von 8,5 Prozent gegenüber den ersten sechs
Monaten von 2024. Dieser vermag jedoch die insgesamt negative
Marktentwicklung nicht aufzufangen.
Europäische Entlastungen auch für Schweizer Markt ins Auge fassen
Die Europäische Union hat zuletzt entscheidende Schritte unternommen hat, um
ihre Automobilwirtschaft mit einer Flexibilisierung der CO-Zielwerte zu
entlasten und die Marktentwicklung zu stärken. Dessen Berücksichtigung steht
in der Schweiz noch aus. So erlaubt die EU eine mittelfristige
Durchschnittsbildung der Emissionen über drei Jahre hinweg, was den Akteuren
Erleichterungen und Planungssicherheit bietet sowie eine sanktionsfreie
0ea94ebbfe1711e889be005056a3b718CO2-Zielerreichung
ermöglichen soll. Angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage der
Schweizer Automobilbranche fordert auto-schweiz ein selbiges Entgegenkommen
auch auf dem Schweizer Markt anzuwenden. Dies zumal das Parlament sich bei
der Beratung des CO2-Gesetzes explizit gegen einen «Swiss Finish»
ausgesprochen hat.
Europäisches Umland profitiert von neuer marktrealistischerer Regulierung
Im europäischen Umland wachsen mittlerweile die Neuimmatrikulationen. So ist
die EU als Ganzes, aber auch unsere Nachbarländer Deutschland und Italien,
näher am Vor-Pandemie-Niveau als die Schweiz. In Polen ist der Automarkt
bereits wieder grösser. In der Schweiz ist die Situation gegenteilig. Der
hiesige Gesamtmarkt erholt sich nicht, sondern schwindet weiter. Mario
Bonato, Ökonom von auto-schweiz, sagt: «Die europäischen Partner verfolgen
mit dem «Aktionsplan für die Automobilindustrie» einen marktrealistischen
Ansatz, um die Branche und den Wirtschafts- und Werkplatz Europa gesamthaft
zu stärken. Solch starke Signale braucht es nun auch in der Schweiz.»
Einzelne Lichtblicke
Ein positives Signal aus der Politik kam mit der jüngsten Annahme des
«Rechts auf Laden» des Parlaments. Der Steckeranteil liegt bei 30,5 Prozent.
Um die anspruchsvollen Ziele der CO2-Gesetzgebung zu erreichen, braucht es
jedoch noch mehr. Thomas Rücker, Direktor von auto-schweiz, führt aus: «Die
Schweiz steht autowirtschaftlich im Schatten einer ganzen Reihe europäischer
Länder, die weitaus wirksamere Instrumente für eine nachhaltige
Mobilitätswende einsetzen. Wir brauchen wirtschaftsfreundliche Massnahmen,
die entsprechende Anreize setzen - das betrifft etwa die privaten
Stromkosten und der weitere Ausbau von Ladeinfrastruktur nebst steuerlich
besseren Rahmenbedingungen.»
Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf www.auto.swiss zur
Verfügung. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des
Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.
Medienmitteilung als PDF
Immatrikulationen neuer Personenwagen (CH+FL) nach Marken, Juni 2025
Grafik Entwicklung Auto-Markt (CH+FL) in den vergangenen 13 Monaten
Weitere Auskünfte:
Thomas Rücker
Direktor
T 079 529 12 02
thomas.ruecker@auto.swiss
Mario Bonato
Ökonom
T 079 717 02 12
mario.bonato@auto.swiss
Ende der Medienmitteilungen
2164092 02.07.2025 CET/CEST
°