STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zum Umgang der Union mit der Linken:
"In einer Zeit, da unsere Demokratie von Rechtsextremisten bedroht wird, muss die Union das Gespür entwickeln, wann im Sinne demokratischer Mehrheitsfindungen auch Kooperationen mit den Linken nötig sind. Zu welchen absurden Folgen ideologische Blindheit führen kann, mag die Union in Thüringen besichtigen: Dort verstrickte sie sich in einen absurden Kleinkrieg gegen den linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Mit dem Resultat, dass sie heute mit dem teils weit radikaleren BSW in einer Regierung sitzt.
Gefragt ist nun das, was immer ein Markenkern der CDU war: staubtrockener Pragmatismus. Dazu muss die Union runter vom hohen Ross. Sie sollte erkennen, dass sie die Situation, in der sie die Linke braucht, um eine Zweidrittelmehrheit unter Ausschluss der AfD zu erreichen, selbst herbeigeführt hat: Ihr Paktieren mit der AfD vor der Wahl hat nicht nur die Linke erst in eine so starke Position gebracht. Es hat auch zu einem für die Union historisch kläglichen Wahlergebnis geführt."/DP/jha