Der schwache Zuckermarkt bleibt das große Sorgenkind von Südzucker. Nach dem schon enttäuschenden ersten Quartal meldet der Konzern nun einen dramatischen Ergebniseinbruch für den Zeitraum bis Ende Mai – und warnt bereits vor einer noch schlechteren Entwicklung im laufenden Quartal. Die Aktie bleibt unter Druck.
Das Zuckergeschäft bleibt eine Baustelle – und zieht den gesamten Konzern mit sich in die Tiefe. Am Donnerstagmorgen lieferte Südzucker ernüchternde Zahlen: Das operative Ergebnis brach im zweiten Geschäftsquartal von 155 auf nur noch 22 Millionen Euro ein. Beim EBITDA stand ein Rückgang von 230 auf 96 Millionen Euro zu Buche. Auch der Umsatz schrumpfte deutlich – von 2,55 auf 2,15 Milliarden Euro.
Die Ursache: ein doppelter Preisverfall. Zum einen lasten die deutlich gesunkenen Zuckerpreise auf dem wichtigsten Segment, zum anderen verzeichnete auch die Biosprit-Tochter Cropenergies einen drastischen Einbruch – sowohl beim Preisniveau als auch beim Absatz. Lediglich der Fruchtbereich lieferte einen Lichtblick, konnte den Rückgang in der Gesamtbilanz aber nicht ausgleichen.Bereits am Vorabend hatte Südzucker angekündigt (DER AKTIONÄR berichtete), dass auch das laufende Quartal (bis Ende August) schwach verlaufen werde. Der SDAX-Konzern rechnet mit einem weiteren deutlichen Rückgang bei operativem Ergebnis und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr. Die Hoffnung liegt nun ganz auf dem Herbst – ab Oktober, so das Management, könnten sich die Zuckerpreise in der EU erholen. Die Jahresprognose bleibt deshalb formal bestehen: ein Umsatz zwischen 8,7 und 9,2 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis von 150 bis 300 Millionen. Doch selbst das wäre ein herber Rückschritt im Vergleich zum Vorjahr, als konkret umsatzseitig 9,7 Milliarden Euro und auf operativer Ergbnisebene350 Millionen Euro zu Buche standen.