Neue Zolldrohungen von Donald Trump haben die Anleger an der Wall Street am Wochenende nicht beunruhigt. Vielmehr legte der Dow Jones 0,20 Prozent auf 44.460 Zähler zu. Auch der S&P 500 gewann 0,14 Prozent auf 6.269 Punkte und der Nasdaq 100 kletterte noch stärker um 0,33 Prozent auf 22.856 Punkte.
Trump hatte am Samstag angekündigt, dass ab 1. August neue Zölle in Höhe von 30 Prozent für Importe aus der EU und Mexiko erhoben werden. Sowohl die EU als auch Mexiko werden wollen in diesem Monat aber weiter verhandeln und setzen auf eine Einigung auf einen niedrigeren Satz – bis dahin soll es auch keine Gegenzölle de EU geben.
Im Laufe der Woche dürften dann vor allem die Inflationsdaten sowie der Beginn der Berichtssaison mit Großbanken wie JPMorgan Chase am Dienstag in den Fokus rücken. „Die große Frage für die Märkte in den kommenden Wochen ist, ob die erwarteten soliden Gewinne die Zollthematik, die immer noch im Hintergrund steht, überschatten können“, ordnete Glen Smith von GDS Wealth Management die Situation ein. Bisher habe der Markt die Zölle gut verkraftet. Derweil könnten auch die zunehmenden Streitigkeiten von Trump mit Fed-Chef Jerome Powell zunehmend in den Fokus rücken.
Derweil zeigen die Rekorde am Kryptomarkt, dass die Risikoneigung am Markt nach wie vor groß ist. Der Bitcoin kletterte erstmals über 123.000 Dollar und zog auch die Aktien von Coinbase oder Strategy um 1,9 respektive 3,8 Prozent nach oben. Auch die im Tagesverlauf folgende Verschnaufpause beim Bitcoin bis etwa 119.000 Dollar stoppte die Euphorie bei den Krypto-Aktien nicht.
Rund 4,1 Prozent gewann auch die Fastenal-Aktie. Der Hersteller von Industrie- und Baubedarf übertraf beim Gewinn je Aktie die Schätzungen etwas.
Stark entwickelt haben sich zudem die Aktien von Boeing mit plus 1,6 Prozent und GE Aerospace mit plus 2,6 Prozent. Der Bericht der indischen Behörden zum Absturz eines Dreamliners zeigt, dass dieser möglicherweise auf eine unterbrochene Treibstoffzufuhr zurückzuführen sei – beide Regler dafür seien fast gleichzeitig auf „abgeschaltet“ gesprungen. Da diese sehr gut geschützt seien, könnte dies darauf hindeuten, dass sie mit Absicht betätigt wurden. Noch sind zwar Fragen zu klären, aber es sorgte für Erleichterung, dass weniger auf ein erneutes hausgemachtes Boeing-Problem hindeutet.