Die Spannungen zwischen Präsident Donald Trump und der US-Notenbank hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am Wochenende wies Trump einen Bericht des Wall Street Journal zurück, wonach Finanzminister Scott Bessent ihn davon abgehalten habe, den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, zu entlassen. Doch der Fall schlägt medial erneut hohe Wellen.
Laut dem Bericht des Wall Street Journal soll US-Finanzminister Bessent den Präsidenten vor den rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Folgen einer vorzeitigen Entlassung Powells gewarnt haben. Eine solche Maßnahme wäre beispiellos und könnte einen Rechtsstreit bis hin zum Obersten Gerichtshof auslösen.
Zudem, so das Blatt, habe Bessent argumentiert, dass die Fed ohnehin Zinssenkungen plane, was eine Entlassung Powells überflüssig mache. Trump, der Powell in der Vergangenheit wiederholt für eine zu restriktive Geldpolitik kritisiert hatte, wies diese Darstellung scharf zurück: „Menschen erklären mir nichts, ich erkläre ihnen!“
Die Attacken auf Powell nehmen zu. Besonders in den letzten Wochen haben hochrangige Regierungsmitglieder ihre Kritik an der Notenbank verschärft, insbesondere an einem2,5 Milliarden Dollar teuren Renovierungsprojekt der Fed. Russell Vought, Direktor des Office of Management and Budget, warf Powell „grobes Missmanagement“ vor und stellte Fragen zu den Kostenüberschreitungen des Projekts. Powell verteidigte sich in einer Antwort diese Woche und betonte die Transparenz und Verantwortung der Fed gegenüber der Öffentlichkeit.
Die Auseinandersetzung mit dem Wall Street Journal um vermeintliche Fake-News kommt nur Tage, nachdem Trump Medienmogul Rupert Murdoch, dessen Unternehmen News Corp, den WSJ-Verleger Dow Jones & Co. sowie zwei Journalisten verklagt hat. Grund ist ein Bericht des Blatts, der behauptete, Trump habe dem verstorbenen Jeffrey Epstein einen „anzüglichen“ Geburtstagsbrief geschickt. Trump fordert in der Klage mindestens 10 Milliarden Dollar Schadensersatz.