SAP hat im zweiten Quartal Cloud- und Softwareerlöse in Höhe von 7,97 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit blieb Europas wertvollster Tech-Konzern, wenn auch nur minimal, hinter den Erwartungen: Analysten hatten im Schnitt mit 7,99 Milliarden Euro gerechnet. Insgesamt standen robuste Wachstumszahlen, insbesondere in der wichtigen Cloud-Sparte.
Erfreulich bleibt die hohe Bindungskraft des Cloudmodells: Kunden, die auf SAPs KI-gestützte Plattformen wechseln, verpflichten sich in der Regel zu langjährigen Transformationsprojekten – Rückzieher sind kaum möglich. Genau darin liegt eine der Stärken des SAP-Modells in geopolitisch unsicheren Zeiten.
Als Bremsklotz darf der US-Markt gesehen werden. Mit einem Umsatzanteil von über 30 Prozent ist der Markt riesig. Die Gewinnentwicklung dort litt unter dem schwachen Dollar. Laut Unternehmensangaben werden Währungseffekte das erwartete Cloud-Wachstum im Gesamtjahr um 3,5 Prozentpunkte mindern. SAP hält dennoch an seiner Jahresprognose fest.
Der Kern der SAP-Strategie bleibt unterdessen unverändert: Die Umstellung von On-Premise-Software auf Cloudlösungen, unterstützt durch KI-Angebote. Kunden entscheiden sich dabei meist für langfristige Transformationsprojekte – eine Stärke in einem volatilen Marktumfeld. Laut UBS haben erhöhte Migrationsanreize den Cashflow im ersten Quartal deutlich gestützt, könnten jedoch im nächsten Jahr negativ zu Buche schlagen, wenn Zahlungen fällig werden.
SAP bleibt eine spannende Story. Die Quartalszahlen lagen im Rahmen der Erwartungen, der Ausblick wurde bestätigt. Währungseffekte verhinderten stärkere Zuwächse. Vor allem langfristig sieht DER AKTIONÄR weiteres Kurspotenzial. Anleger bleiben an Bord.