Die Aktien von ProSiebenSat.1 (P7S1) gehören am Mittwoch zu den schwächsten Werten im SDAX. Grund für die Kursverluste ist ein skeptischer Analysten-Kommentar. Im Hintergrund brodelt jedoch auch eine Entscheidung über die Zukunft des Medien-Konzerns. Zwei Großaktionäre ringen um Anteile. Für Anleger kommen nun extrem wichtige Wochen.
Die Papiere von ProSiebenSat.1 sind am Mittwoch unter Druck geraten. Zeitweilig rutscht der Kurs am SDAX-Ende um 2,7 Prozent auf 7,00 Euro ab, bevor er sich wieder stabilisierte. Am Dienstag war die Aktie noch bei 7,20 Euro aus dem Xetra-Handel gegangen.
Die Investmentbank Kepler Cheuvreux hat P7S1 heute mit einem Kursziel von 6,00 Euro auf "Reduce" abgestuft. Die jüngste Kursentwicklung der Aktien halte einem Realtitätscheck nicht stand, schrieben die Experten. Angesichts rückläufiger Werbeumsätze und des Verivox-Verkaufs könnte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal fast halbiert haben. Die ProSieben-Aktie als "bester Medienwert Europas im laufenden Jahr" stehe dazu in völligem Widerspruch.
Die Anleger schienen einzig auf die Dumpingangebote der zwei größten Aktionäre zu setzen, hieß es weiter. Es könne ein böses Erwachen geben, sollte der italienische Großaktionär nicht noch aufstocken. Die Angebote an die freien Aktionäre, ihre Anteile zu "tendern" laufen in wenigen Wochen ab. – DER AKTIONÄR erläutert die verschiedenen Optionen mit allen Vor- und Nachteilen.