Intel liefert im zweiten Quartal solide Zahlen und überrascht trotz Milliardenverlust mit einem optimistischeren Ausblick. Doch der neue CEO Lip-Bu Tan greift bereits zu Sparmaßnahmen, stellt Projekte ein und trimmt den Konzern auf Effizienz. Die Aktie, die im Tagesverlauf noch 3,7 Prozent verlor findet nachbörslich keine klare Richtung.
Mit einem Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar hat Intel die Markterwartungen von 11,9 Milliarden klar übertroffen. Beim Ergebnis blieb der Chipkonzern allerdings hinter den Prognosen zurück: Die Gewinnerwartungen verfehlte Intel dagegen klar – statt der prognostizierten 0,10 Dollar Gewinn je Aktie fiel ein Verlust von 0,01 Dollar je Aktie an. Belastet wurde das Ergebnis durch eine Abschreibung über 800 Millionen Dollar auf nicht wiederverwendbare Produktionsanlagen. Der Nettoverlust lag bei 2,9 Milliarden Dollar.
Trotz der roten Zahlen versprüht Intel unter Lip-Bu Tan ein erstes Signal der Zuversicht. Für das laufende dritte Quartal erwartet der Konzern einen Umsatz zwischen 12,6 und 13,6 Milliarden Dollar – mehr als von Analysten bisher prognostiziert. Beim Ergebnis peilt Intel immerhin die Gewinnschwelle an.
Stark entwickelte sich die Client-Computing-Sparte mit einem Umsatz von 7,9 Milliarden Dollar (Prognose: 7,3 Milliarden), ebenso das Datacenter-Segment mit 3,9 Milliarden Dollar (Prognose: 3,7 Milliarden). Die Foundry-Sparte blieb mit 4,4 Milliarden Dollar im Rahmen der Erwartungen, verzeichnete aber ein operatives Minus von 3,17 Milliarden Dollar.
Um die Wende zu schaffen, setzt Tan auf rigorose Kostendisziplin: Wie im Vorfeld der Zahlen mitgeteilt streicht Intel weltweit 15 Prozent der Stellen, bremst den geplanten Fabrikausbau in Ohio und beendet Projekte in Deutschland und Polen. Investitionen sollen künftig nur noch mit klaren Kundenverträgen erfolgen.