Der DAX hat sich am Donnerstag nur knapp im grünen Bereich behauptet. Der deutsche Leitindex legte am Ende des Tages um 0,23 Prozent auf 24.295,93 Punkte zu. Zwischenzeitlich deutlich höhere Gewinne verkauften Anleger im Tagesverlauf wieder ab. Auch der MDAX schloss bei 31.633,56 Zählern mit einem moderaten Plus von 0,38 Prozent.
Die Europäische Zentralbank ließ die Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert. Aussagen zur weiteren Zinspolitik sorgten jedoch für Zurückhaltung: Eine Zinssenkung im September erscheint weniger wahrscheinlich. Hinzu kommt die Unsicherheit im globalen Handel. Trotz der Hoffnung auf einen Kompromiss zwischen der EU und den USA im Zollstreit. Laut Financial Times könnten sich beide Seiten auf einen pauschalen Tarif von fünfzehn Prozent zubewegen – ähnlich wie beim jüngst geschlossenen Deal zwischen den USA und Japan.
Die Quartalszahlen der Deutschen Bank kamen bei Anlegern sehr gut an. Der Konzern überraschte mit einer starken ersten Jahreshälfte und blickt optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Aktie schoss an die DAX-Spitze und markierte mit plus 9,1 Prozent ein neues Zehnjahreshoch. Auch die Fondstochter DWS überzeugte mit einer starken Mittelzufuhr und legte im MDAX um 7,1 Prozent zu.
Gute Stimmung auch bei Anlegern der Deutschen Telekom. Die wachstumsstarke US-Tochter T-Mobile US hat am Mittwochabend starke Zahlen vorgelegt. Die Aktie der Bonner Muttergesellschaft kletterte um 5 Prozent.
Ganz anders das Bild bei den Halbleiterwerten: Infineon rutschte am Donnerstag um 4,2 Prozent ab und setzt seine Verlustserie fort. Bereits die Vortage standen unter dem Eindruck trüber Ausblicke von NXP, Texas Instruments und nun auch STMicro. Die gesamte Branche bleibt vorerst unter Druck.
Noch schwächer war nur MTU Aero Engines mit einem Abschlag 5,1 Prozent. Nach einer langen Aufwärtsbewegung nahmen Anleger dess Triebwerkbauers Gewinne mit. Die gute Geschäftsentwicklung und der starke Quartalsbericht beflügelten nur kurz.