Der US-Krankenversicherungssektor kommt weiter nicht zur Ruhe. Nach erneut negativen Nachrichten von UnitedHealth am Donnerstag (DER AKTIONÄR berichtete) drücken am Freitag die Q2-Zahlen des Peergroup-Mitglieds Centene auf das Gemüt der Anleger. Im vorbörslichen Handel bricht die Aktie des Spezialisten für Medicaid- und Medicare-Leistungen erneut prozentual zweistellig weg.

Centene hat im zweiten Jahresviertel überraschend einen Verlust eingefahren und die zuletzt bereits von Analystenseite gesenkten Erwartungen noch einmal unterboten. Unter dem Strich verbuchte die Gesellschaft einen Fehlbetrag von 0,16 Dollar beim bereinigten Ergebnis je Aktie. Analysten rechneten hingegen mit einem Gewinn von 0,23 Dollar pro Papier.

Immerhin konnte Centene umsatzseitig die Markterwartung mit einem Quartalsumsatz von 48,7 Milliarden Dollar übertreffen (Schätzung: 44,2 Milliarden Dollar). Zur Einordnung: der derzeitige Börsenwert von Centene liegt gerade mal bei etwa zwölf Milliarden Dollar. Diese Diskrepanz bringt die Sorgen der Marktteilnehmer klar zum Ausdruck.

„Wir sind von unseren Ergebnissen für das zweite Quartal enttäuscht, aber wir verstehen genau, welche Trends unsere Leistung beeinflusst haben und arbeiten mit Hochdruck daran, die Rentabilität wiederherzustellen“, gelobt Firmenlenkerin Sarah M. London Besserung.

Besserung, die sich im Chartverlauf nicht ablesen lässt: Zur Stunde verliert die Aktie von Centene erneut 15 Prozent an Boden und markiert ein neues Mehrjahrestief. Das Papier des größten US-Krankenversicherers, UnitedHealth, wird indes in Sippenhaft genommen: Die vorbörslichen Kursgewinne hat der Dow-Jones-Titel nach der Zahlenvorlage von Centene wieder komplett abgegeben.