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Mercedes-Benz meldet heftigen Gewinneinbruch – verhaltene Prognose

Mercedes-Benz meldet heftigen Gewinneinbruch – verhaltene Prognose

30.7.2025 06:45:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.
Mercedes-Benz hat am Mittwoch Geschäftszahlen für das zweiten Quartal vorgelegt. Belastet durch die US-Zölle und den intensiven Wettbewerb in China ist der Gewinn wie erwartet deutlich eingebrochen – allerdings weniger als von Analysten prognostiziert. Viel Beachtung gilt wegen des jüngsten Zolldeals auch dem Ausblick.Der Autobauer erzielte im Q2 einen bereinigten operativen Gewinn von 1,99 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr, liegt aber deutlich über den erwarteten von 1,59 Milliarden Euro. Die Pkw-Sparte steuerte ein bereinigtes EBIT von 1,23 Milliarden Euro (Prognose: 971 Millionen Euro), Vans von 441 Millionen Euro (erwartet: 424 Millionen Euro) bei. Die operative Marge bei Autos lag bei 5,1 Prozent. Der Konzernumsatz sank um 9,8 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro, der Nettogewinn fiel auf 957 Millionen Euro.

Neben Sondereffekten, etwa den Kosten für den angelaufenen Personalabbau, bremsten besonders das US- und China-Geschäft zusätzlich zum schwachen Gesamtmarkt. Doch trotz der Zolleinigung zwischen der EU und den USA bleibt der Druck hoch: Zwar sinkt der US-Zollsatz auf 15 Prozent, doch Mercedes kann viele Mehrkosten nicht an Kunden weiterreichen. Der neue Ausblick fällt daher vorsichtig aus. Für das Gesamtjahr erwartet das Management eine bereinigte Umsatzrendite von vier bis sechs Prozent bei Autos und liegt damit im Rahmen der erwarteten 5,13 Prozent. Vor Zolleffekten hatte die Spanne allerdings noch bei sechs bis acht Prozent gelegen.

Mercedes-Chef Ola Källenius betonte, man reagiere auf die geopolitischen Herausforderungen mit einem globalen Produktionsansatz und strukturellen Anpassungen. Zwar dürften die Verkaufszahlen in der zweiten Jahreshälfte auf dem Niveau des ersten Halbjahres liegen, doch im Van-Segment rechnet der Konzern mit einer leichten Erholung. Der Wettbewerbsdruck aus China bleibt jedoch ein Belastungsfaktor.
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