Nachrichten

Aktien Frankfurt: KI-Fantasie stützt den Dax

Aktien Frankfurt: KI-Fantasie stützt den Dax

31.7.2025 10:16:12 | Quelle: dpa | Lesedauer etwa 3 min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) hat den Dax am Donnerstag zumindest etwas angeschoben. So sorgten aktuelle Geschäftszahlen der US-Techriesen Microsoft und Meta für Fantasie. Hierzulande lieferte die Quartalsberichtssaison der Unternehmen derweil wieder Licht und Schatten.

Der deutsche Leitindex stieg bis zum Mittag um 0,4 Prozent auf 24.352 Punkte. Gleichwohl setzte sich damit die Schaukelbörse der letzten Wochen fort. Dank der Kursgewinne Anfang Juli steuert der Dax immerhin auf ein Monatsplus von knapp zwei Prozent zu.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Donnerstag um 0,4 Prozent auf 31.056 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,1 Prozent nach.

Microsoft und Meta hoben mit ihren Resultaten und Ankündigungen die Stimmung insbesondere rund um KI. So will der Facebook-Konzern Meta mithilfe seiner Milliardengewinne aus der Online-Werbung eine Führungsposition auf diesem Gebiet erobern. "Die USA drehen beim Thema Künstliche Intelligenz voll auf", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Damit gerieten eher ernüchternde Signale von der US-Geldpolitik ein wenig in den Hintergrund. Die Notenbank der USA hatte am Vorabend den Leitzins wie erwartet unverändert gelassen. Eine von Anlegern erhoffte Zinssenkung im September gilt inzwischen als weniger wahrscheinlich. Die Risiken eines Anstiegs der Inflationsraten wegen der von den USA verhängten Zölle seien groß, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Nach den hierzulande eher durchwachsen Geschäftsberichten des Vortages ging die Berichtssaison am Donnerstag weiter. So sieht sich der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus trotz eines engen Marktes für Triebwerke und stockender Auslieferungen auf Kurs zu seinen Zielen für das laufende Jahr. Die zuletzt sehr gut gelaufen Aktien gaben etwas nach.

Der Autobauer BMW bekam im zweiten Quartal die Auswirkungen der US-Zölle und des schwachen Geschäfts in China zu spüren. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern sank im Jahresvergleich deutlich. Die Münchener halten aber trotz des Zollkompromisses der Europäischen Union mit den USA an ihrer Jahresprognose fest. Unter dem Strich bewegten sich die Anteilsscheine kaum.

An der MDax-Spitze ging es für Wacker Chemie um 5,3 Prozent nach oben. Analysten sahen in den endgültigen Geschäftszahlen keine Überraschungen im Vergleich zu den bereits bekannten Eckdaten. Wacker Chemie hatte Mitte Juli wie auch andere Chemiekonzerne wegen einer schwachen Nachfrage den Jahresausblick gesenkt. Wie es nun in einer Unternehmenspräsentation hieß, will Wacker mit einer Intensivierung des Vertriebs und Innovationen gegensteuern.

Abseits der Berichtssaison fielen Vossloh im Nebenwerteindex SDax um 2,6 Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies seine Kaufempfehlung für die Aktien des Bahntechnik-Unternehmens gestrichen hatte. Experte Fabian Piasta begründete sein neues Anlagevotum damit, dass er nach der Rally seit Jahresbeginn aktuell kaum noch Aufwärtspotenzial für die Anteilsscheine sieht. Am Markt gilt Vossloh als einer der großen Profiteure der geplanten, milliardenschweren Investitionen des Staates in die deutsche Infrastruktur.

Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com will derweil - wie erwartet - die Mediamarkt-Saturn-Mutter Ceconomy schlucken. Demnach sollen die Ceconomy-Aktionäre 4,60 Euro je Aktie in bar erhalten. Die Anteilsscheine von Ceconomy gewannen 1,3 Prozent auf 4,41 Euro und notierten damit etwas unter diesem Angebotspreis./la/mis

Von Lutz Alexander, dpa-AFX