Die Berichtssaison bleibt das bestimmende Thema an den Märkten. Zwei heftige Gewinnwarnungen gab es am Donnerstagabend im SDAX. Die Aktien von Cancom und SFC Energy reagieren mit zweistelligen Kursverlusten auf die negative operative Entwicklung. DER AKTIONÄR beleuchtet die Hintergründe zum Kursrutsch.

Beim IT Dienstleister Cancom haben die anhaltenden Unsicherheiten am Markt vor allem hinsichtlich der wirtschaftlichen Herausforderungen im wichtigen Heimatmarkt Deutschland zu einer Kaufzurückhaltung der Kunden geführt. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um knapp vier Prozent auf 804 Millionen Euro. Das EBITDA ging sogar um ein Drittel auf 37 Millionen Euro zurück. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun noch mit Erlösen von 1,65 bis 1,75 Milliarden Euro und einem EBITDA von 100 bis 110 Millionen Euro. Bisher wurden 1,70 bis 1,85 Milliarden respektive 115 bis 130 Millionen angepeilt. Analysten hatten bisher jeweils Werte über der neuen Spanne erwartet.

Bei SFC Energy belasten ebenfalls die makroökonomischen Unsicherheiten, die volatilen Wechselkurse und der zunehmende Protektionismus durch die US-Zollpolitik. Die Kunden des Brennstoffzellen-Spezialisten in neuen Regionen und Anwendungsfeldern werden dadurch beeinträchtigt. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um vier Prozent auf 73,6 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA sank um knapp ein Drittel auf 8,5 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet SFC nun mit Erlösen zwischen 146,5 und 161,0 Millionen Euro und einem EBITDA von 13 bis 19 Millionen Euro. Bisher standen 160,6 bis 180,9 Millionen respektive 24,7 bis 28,2 Millionen Euro auf dem Zettel. Auch die Markterwartungen waren höher.