ExxonMobil hat im zweiten Quartal die stärkste Upstream-Förderung seit der Fusion mit Mobil erzielt – und zugleich einen Gewinn gemeldet, der über den Erwartungen lag. Vorstandschef Darren Woods spricht von einem operativ hervorragenden Quartal. Doch trotz Rekordproduktion (4,6 Millionen Barrel pro Tag), steigender Absatzmengen und Milliardenrückkäufen kommt die Aktie nicht vom Fleck.
ExxonMobil hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,64 Dollar und damit über dem Konsens von 1,56 Dollar.CEO Darren Woods zeigte sich zufrieden: „Wir haben im zweiten Quartal unsere höchste Upstream-Produktion seit der Fusion von Exxon und Mobil vor über 25 Jahren erzielt. Es war auch unser bisher bestes Quartal hinsichtlich der Verkaufsmengen hochwertiger Produkte im Bereich Produktlösungen.“Kostendisziplin und Projektpipeline
Auch beim Strukturkostensenkungsplan für 2030 liegt Exxon über dem Ziel – zehn Großprojekte sollen bis 2026 die Ertragskraft um über drei Milliarden Dollar steigern. Sechs davon sind bereits gestartet. Zudem bekräftigte der Konzern, Aktien im Wert von 20 Milliarden Dollar im laufenden Jahr zurückzukaufen.Trotz operativer Stärke blieb die Kursreaktion verhalten. Anleger reagierten weder auf die Rekordproduktion noch auf den besser als erwarteten Gewinn mit einem Kursausbruch. Gründe dürften im schwierigen Umfeld liegen – schwankende Energiepreise, hohe Investitionen, wenig Rückenwind aus dem Sektor. Für eine nachhaltige Kursrally fehlen derzeit klare Impulse aus dem Marktumfeld.Die ExxonMobil-Aktie notiert zwei Stunden vor der Opening Bell in New York 0,8 Prozent im Plus bei 112,60 Dollar und damit im Bereich der 200-Tage-Linie, welche aktuell bei 111,12 Dollar verläuft. Diese Marke gilt als hartnäckiger technischer Widerstand und hat sich in den letzten Monaten mehrfach bewährt. Ein Schlusskurs deutlich darüber – idealerweise mit höherem Volumen – wäre ein Kaufsignal.
Nach unten sichern die 100-Tage-Linie (109,14 Dollar) und die 50-Tage-Linie (108,99 Dollar) ab. Ein Rutsch unter diese Doppelstütze würde das Bild eintrüben und eine Rückkehr in die Seitwärtrange zwischen 105 und 108 Dollar wahrscheinlich machen.
Technisch steckt die Aktie in einer Warteschleife: Die Indikatoren laufen seitwärts, die Spanne ist eng, der Trend schwach. Ein Ausbruch braucht Impulse – etwa von Konjunkturdaten oder steigenden Ölpreisen.