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Wall Street unter Druck: Job-Schock und neue Trump-Zölle verunsichern Anleger

Wall Street unter Druck: Job-Schock und neue Trump-Zölle verunsichern Anleger

1.8.2025 13:00:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.
Die Wall Street steht zum Wochenschluss deutlich unter Druck. Rund eine Stunde vor der Eröffnung verliert der Dow-Future knapp 450 Punkte, der Nasdaq-Future fällt um über ein Prozent. Auslöser sind schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA und eine neue Zolloffensive des US-Präsidenten Donald Trump.Die US-Arbeitsmarktdaten für Juli enttäuschten auf breiter Front. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Arbeitslosenquote wie erwartet auf 4,2 Prozent. Entscheidender aber: Die Zahl neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft lag mit lediglich 73.000 deutlich unter den Prognosen von 104.000. Noch schwerer wiegt die massive Abwärtsrevision der beiden Vormonate um insgesamt 258.000 Stellen.Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen wie prognostiziert um 0,3 Prozent zum Vormonat, im Jahresvergleich ergibt sich ein Plus von 3,9 Prozent – leicht über dem Juni-Wert. Zusammengenommen ergibt sich ein Bild, das die US-Notenbank unter Zugzwang setzen könnte. Zwar hatte Fed-Chef Jerome Powell zuletzt betont, dass es im September keine Eile für eine Zinssenkung gebe. Doch mit dem schwächeren Arbeitsmarkt wächst der Druck auf die Fed, früher zu reagieren als bislang kommuniziert.

Gleichzeitig sorgt eine neue Zollrunde von Donald Trump für Unruhe. Der US-Präsident kündigte zusätzliche Zölle zwischen 10 und 41 Prozent auf ausgewählte Importwaren an. Für Produkte, die über Drittländer umgeleitet wurden, soll ein Strafzoll von weiteren 40 Prozent gelten. Kanada – einer der größten Handelspartner der USA – wird mit einer Anhebung der Einfuhrabgaben von 25 auf 35 Prozent besonders hart getroffen.

Bei den Einzelwerten sorgt vor allem Amazon für Schlagzeilen – allerdings negativ: Die Aktie verliert vorbörslich über sieben Prozent, nachdem der Konzern eine überraschend schwache Prognose für das operative Ergebnis im laufenden Quartal vorgelegt hat. Anleger hatten angesichts des KI-Hypes und der soliden Nachfrage mehr erwartet. Apple hingegen kann mit seinen Zahlen überzeugen. Der Konzern meldete sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr und übertraf die Markterwartungen. Die Aktie steigt vorbörslich um rund zwei Prozent.Der Gesamtmarkt befindet sich in einer fragilen Lage. Zwar liefern viele Tech-Schwergewichte weiterhin starke Ergebnisse, was die Kurse in den vergangenen Wochen zu neuen Allzeithochs trieb. Doch die Kombination aus geopolitischer Unsicherheit, Bewertungsrisiken und nun auch schwächerer Konjunkturdaten könnte den Bullenmarkt ins Wanken bringen.
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