Im bisherigen Jahresverlauf brauchten Salesforce-Aktionäre starke Nerven: Während der S&P 500 um 9,6 Prozent und der Nasdaq 100 um 11,4 Prozent zulegten, verloren die Papiere des Cloudanbieters bis einschließlich gestern rund 23 Prozent. Heute kamen weitere rund sechs Prozent hinzu – zeitweise lag das Minus sogar bei acht Prozent.
Hauptgrund ist die enttäuschende Umsatzprognose: Für das dritte Quartal erwartet das Unternehmen Erlöse zwischen 10,24 und 10,29 Milliarden US-Dollar. Die Analystenkonsensschätzung lag jedoch am oberen Ende dieser Spanne – bei 10,29 Milliarden Dollar.Dabei konnten die Ergebnisse im zweiten Quartal noch überzeugen: Mit einem Umsatzplus von zehn Prozent gelang erstmals seit Anfang 2024 wieder zweistelliges Wachstum. Die Einnahmen beliefen sich auf 10,24 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Markterwartungen von 10,14 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte um 32 Prozent auf 1,89 Milliarden Dollar.
Salesforce verweist regelmäßig auf seine Investitionen in Künstliche Intelligenz und auf die Fortschritte bei seinen SaaS-Produkten (Software as a Service). Dennoch profitiert das Unternehmen bislang weniger stark vom KI-Boom als viele Konkurrenten.UBS-Experte Karl Keirstead kritisierte zudem, dass Salesforce bereits zum zweiten Mal in Folge seine Prognose für das Geschäftsjahr 2026 nicht angehoben habe – trotz des Wachstums in den Bereichen KI und Daten. Dies deute darauf hin, dass der Markt für CRM-Software (Customer Relationship Management) bereits relativ reif sei, während die KI-Investitionen der Kunden in diesem Segment „noch in einem sehr frühen Stadium“ steckten.Enthält Material von dpa-AFX