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Porsche AG: Die Hintergründe der Schock-Prognose

Porsche AG: Die Hintergründe der Schock-Prognose

22.9.2025 14:53:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Am Freitag hat die Porsche AG Anleger mit einer erneuten Gewinnwarnung geschockt. Der Sportwagenbauer stoppt zentrale Elektroprojekte, verbucht Milliardenlasten und senkt seine Renditeziele deutlich. Die Aktie bricht ein, Porsche scheidet aus dem DAX aus. Auch die Volkswagen-Vorzüge steht unter Druck.

Zum vierten Mal im laufenden Jahr hat die Porsche AG eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Der Konzern stoppt ein geplantes Elektro-SUV oberhalb des Cayenne, verlängert die Laufzeiten bestehender Modelle und setzt wieder stärker auf Verbrenner und Hybride. Zudem geben die Stuttgarter wohl ihre Pläne für eine eigene Batteriefertigung auf, da die Nachfrage nach E-Autos schwächer ausfällt als erwartet.Die Maßnahmen belasten das Ergebnis mit rund 1,8 Milliarden Euro. Porsche rechnet für 2025 nur noch mit einer operativen Rendite von bis zu zwei Prozent, zuvor waren fünf bis sieben Prozent angekündigt. Die EBITDA-Marge soll auf 10,5 bis 12,5 Prozent sinken.

Nachdem die Aktie bereits am Freitag nachbörslich unter Druck stand, gibt sie am Montag zeitweise mehr als neun Prozent ab. Das Minus seit Jahresbeginn summiert sich damit auf etwa 30 Prozent. Wegen der anhaltenden Schwäche verliert die Porsche AG am Montag zudem ihren Platz im DAX und wird im MDAX notiert.

Neben den Sonderkosten leiden die Stuttgarter weiterhin unter schwachen Verkäufen in China und den US-Zöllen auf Importe. China gilt als größter Automarkt weltweit, doch die Nachfrage nach Luxusautos lässt nach und Hersteller wie BYD gewinnen zunehmend Marktanteile. In den USA lasten dagegen die Importzölle auf der Profitabilität.

Um gegenzusteuern, hat Porsche bereits mehrere Manager ausgetauscht, ein Kostensenkungsprogramm gestartet und Stellenstreichungen eingeleitet. Dennoch wächst der Druck auf Konzernchef Oliver Blume, der zugleich auch Volkswagen führt. Medienberichten zufolge zieht der Manager inzwischen in Erwägung, seinen Posten bei Porsche niederzulegen.

Auch Volkswagen musste infolge der Porsche-Gewinnwarnung eine Belastung von 5,1 Milliarden Euro verbuchen und senkte die Prognose für die operative Umsatzrendite auf zwei bis drei Prozent.
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