Unglaublich, aber wahr: Die Aktie der Biotech-Gesellschaft Scholar Rock ist nach dem abgelehnten Zulassungsantrag für Apitegromab zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie nur kurz abgetaucht. Seitdem befindet sich der spekulative Titel im Rally-Modus. Auf Wochensicht steht ein Kursplus von rund 25 Prozent zu Buche.
Schnell war klar, dass der abgewiesene Antrag auf Marktzulassung vonseiten der US-Gesundheitsbehörde FDA nicht auf den Wirkstoff respektive den Antrag an sich von Scholar Rock zurückzuführen ist. Hintergrund für den "Complete Response Letter" (CRL), den das Unternehmen erhalten hat, sind Beobachtungen, die während einer routinemäßigen Inspektion der Anlage eines Drittanbieters für Abfüll- und Verpackungsdienstleistungen gemacht wurden. (DER AKTIONÄR berichtete). Die Produktionsstätte gehörte Catalent. Der Auftragsfertiger wurde wiederum von Novo Holdings übernommen und Anlagen auf Novo Nordisk übertragen.
Die durchgesetzte Erkenntnis, dass die FDA den Wirkstoff Apitegromab aller Voraussicht nach als zulassungsfähig betrachtet, hat sich durchgesetzt.
Einen weiteren Boost erhielt die Aktie auch von einem Forschungsrückschlag bei Eli Lilly. Der Pharma-Riese stoppte eine Studie zur Erprobung eines experimentellen muskelschützenden Medikaments mit Zepbound, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Hintergrund: Scholar Rock hat einen spannenden "muskelschonenden" Ansatz in der Pipeline. Die Biotech-Gesellschaft konnte in einer Phase-2-Studie demonstrieren, dass die Kombination aus Apitegromab und Zepbound von Eli Lilly zu einer Erhaltung der fettfreien Masse um 54,9 Prozent im Vergleich zu Zepbound allein geführt hat.