Die Rheinmetall-Aktie verschnauft derzeit. Nach einem neuen Rekordhoch knapp über der 2.000-Euro-Marke und 224 Prozent Kursplus in neun Monaten sei das erlaubt. Doch der Konzern ruht sich nicht aus. Gleich mehrere Großprojekte sind in der Pipeline. Die Investitionen dürften den Rüstungswert mittelfristig noch deutlich höher treiben.
Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Drohnen ringen die EU-Staaten um einen gemeinsamen Kurs bei der geplanten Aufrüstung. Bei einem Gipfeltreffen in Kopenhagen diskutierten Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs jetzt erstmals über Ideen der EU-Kommission für einen konkreten Fahrplan.
Sie sehen unter anderem vor, den Aufbau eines sogenannten Drohnen-Walls an der Ostflanke zu einem europäischen Leuchtturmprojekt zu machen. Dabei soll mit modernster Technik das Erkennen, Verfolgen und Abfangen von unbemannten Flugkörpern ermöglicht werden.
Dabei sind auch Produkte von Deutschlands größtem Rüstungskonzern gefragt. In der vergangenen Woche hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger für die nächsten Jahre gigantische Aufträge von bis zu 130 Milliarden Euro angekündigt (DER AKTIONÄR berichtete). Der Konzern werde stark in neues Personal und die kürzlich von NVL übernommenen Marine-Werften investieren.
Viele Aufträge des Rüstungskonzerns werden öffentlich gemacht, manches muss über Informanten recherchiert werden. DER AKTIONÄR gibt einen kleinen Überblick, welche "Baustellen" Rheinmetall gerade hat und wie sich das mittelfristig auf die Rheinmetall-Aktie auswirken dürfte.