Die US-Armee hat Sicherheitslücken in einem hochmodernen Kampfsystem entdeckt. Die Nachricht, die sich am Freitag wie ein Lauffeuer an der Wall Street verbreitet, sorgt für einen Kurssturz bei Palantir, da der US-Konzern das betroffene Kampfsystem gemeinsam mit Anduril Industries entwickelt. Doch wie schwerwiegend sind die Anschuldigungen wirklich?
Bei dem betroffenen Kampfsystem handelt es sich laut Reuters um das Projekt NGC2 – eine Plattform zur Vernetzung von Soldaten, Sensoren, Fahrzeugen und Kommandeuren mit Echtzeitdaten. Das Mamutprojekt sollte die US-Armee revolutionieren. Doch ein Memo der Armee-Technologiechefin Gabrielle Chiulli aus dem September malt ein düsteres Bild: „Wir können nicht kontrollieren, wer was sieht, wir können nicht nachverfolgen, was Nutzer tun, und wir können nicht verifizieren, dass die Software selbst sicher ist.“
Das interne Memo der US-Armee spricht zudem von „fundamentalen Sicherheitsproblemen“ und stuft das Projekt als „sehr hohes Risiko“ ein. Harte Worte die man als Palantir-Aktionär unter keinen Umständen hören möchte. Die Folge: Die Aktie geht auf Tauchstation, fällt an der Wall Street rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um mehr als acht Prozent.
Palantir und Anduril äußerten sich nicht zu dem Bericht, den Reuters als Erster einsah und Breaking Defense vorab meldete.
Langfristig könnte NGC2 trotz der aktuellen Hürden jedoch ein Treiber für Palantir bleiben – die Armee investiert Milliarden in Digitalisierung. Nachdem dem starken Kursanstieg in den vergangenen Wochen kommt der Fehltritt jedoch zur Unzeit.