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BMW nach dem Rücksetzer – das sagen die Analysten

BMW nach dem Rücksetzer – das sagen die Analysten

9.10.2025 10:47:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

BMW hat seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Grund: Das China-Geschäft läuft weiterhin schwach und blieb zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Darüber hinaus seien bisher erwartete Zollreduzierungen bislang nicht vollumfänglich eingetreten, hieß es. Daher dürfte die Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Auto-Sparte, die zentrale Profitabilitätskennzahl von BMW, 2025 nun bei 5 bis 6 Prozent liegen. Zuvor war BMW von 5 bis 7 Prozent ausgegangen. Ergebnis: Die Aktie knickte bis auf 80,36 Euro ein. 

Die Absatzentwicklung in China fiel im dritten Quartal schwächer aus als gedacht. Zudem muss BMW seine Händler in China finanziell unterstützen. Außerdem erwartet das Unternehmen, dass Zollrückerstattungen im hohen dreistelligen Millionenbereich von den amerikanischen und deutschen Zollbehörden nicht mehr im laufenden Jahr, sondern erst 2026 kommen werden. Letzteres wirkt sich vor allem negativ auf den freien Mittelzufluss aus, dessen Prognose BMW deutlich kürzte. Die Anleger reagierten enttäuscht auf die News und warfen ihre Papiere wie faules Obst auf den Markt. Die Aktie ging bis auf 80,26 Euro zurück. Zum Vergleich: am 7. Oktober notierte das Papier noch bei 89,28 Euro. 

Die Analysten nahmen in Folge der BMW-News ihre Kursziele für die Aktie zurück. Die Schweizer Großbank UBS etwa von 103 auf 95 Euro. Trotz der überraschenden Gewinnwarnung hielt Analyst Patrick Hummel an seiner Kaufempfehlung fest. Hummel ist davon überzeugt, dass BMW in puncto Investitionszyklus, Cash-Rendite und Modelle der nächsten Generation weiterhin besser positioniert sei als die Wettbewerber. Aufgrund der verdüsterten Gewinnaussichten in China habe er jedoch seine Prognosen für den Gewinn je Aktie der Jahre 2025 bis 2027 um bis zu 17 Prozent reduziert. Auch Pal Skirta vom Bankhaus Metzler blieb bei seiner Kaufempfehlung für die BMW-Aktie. Entscheidend sei nun der Erfolg der neuen Generation von BMW-Fahrzeugen, so der Auto-Analyst. Sein Kursziel lautet 90 Euro. Nicht ganz so optimistisch zeigte sich Harald Hendrikse von der Citigroup. Die optimistischen Erwartungen des Autobauers für China hätten sich endgültig als falsch herausgestellt, schrieb Hendrikse. Ihm habe schon vorher das hohe Engagement im dortigen Markt und das fehlende Problembewusstsein Sorgen bereitet. Es sei auch schwer abzusehen, ob es in China noch weiter bergab gehe.

Dabei versprühte BMW erst vor wenigen Wochen auf der IAA Mobility noch Optimismus. Im Fokus stand die Vorstellung des iX3 der Modellreihe "Neue Klasse". Bis zu acht neue Modelle auf Basis der "Neuen Klasse" will BMW bis 2027 ausrollen. Interessant sind vor allem die vier zentralen Computer-Chips – von den Ingenieuren Domain Controller genannt - die das Fahrzeug steuern. „BMW nennt das etwas heroisch „Superhirne“. Die großen Trends, die das Auto von morgen prägen - „Autonomes Fahren“ und „Smart Cockpit“ - haben damit ein stabiles Fundament. Die Nagelprobe für die Fahrzeuge auf der „Neuen Klasse“ Architektur wird China sein“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

Enthält Material von dpa-AFX

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