Mit Rückendeckung der Familien Porsche und Piëch hatte Oliver Blume die Doppelrolle 2022 zum Porsche-IPO übernommen. Seither gilt der 57-Jährige als Architekt des Konzernumbaus – doch die Krise bei VW und Porsche verschärft sich und den Druck auf Blume.
In Wolfsburg kämpft Blume mit schwachen Absätzen, Sparkurs und dem Umbau der über Jahre aufgeblähten Struktur. Parallel steckt Porsche in einer schwierigen Phase: Der Luxusmarkt in China ist eingebrochen, US-Zölle und teure Investitionen in die E-Mobilität belasten. Die Elektropläne wurden gekappt, neue Modelle verschoben, die Batteriefertigung gestoppt. Selbst das Erreichen schwarzer Zahlen steht auf der Kippe.
Die Doppelrolle wird daher zunehmend infrage gestellt. Investoren monieren Überforderung und mangelnde Fokussierung, der Betriebsrat spricht von einem „Halbtags-Chef“, die IG Metall von einer „nicht dauerhaft tragfähigen Konstruktion“.
Blume hält dagegen: Die Doppelrolle biete Synergien. „In einem Unternehmen die Verantwortung zu tragen für die Technik, für die Prozesse, dort tief in das operative Geschäft involviert zu sein – und zusätzlich übergeordnet im Volkswagen-Konzern richtige, strategische Entscheidungen zu treffen“, so Blume im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Gleichzeitig betont der Manager aber einmal mehr, die Doppelrolle sei „nicht für die Ewigkeit ausgelegt“. Bereits in älteren Interviews hatte Blume diese Aussage getätigt, mit jedem Mal mehr verliert diese aber an Glaubwürdigkeit, auch da er erneut kein Zeitfenster nannte.