Der Smartphone-Chipgigant Qualcomm wagt den Sprung in ein neues Terrain. Mit innovativen KI-Beschleunigern will der Konzern ab 2026 im lukrativen Rechenzentrumsgeschäft mitmischen. Die Konkurrenz ist gewaltig, doch das Unternehmen aus San Diego setzt auf revolutionäre Speichertechnologie und aggressive Preise. Die Aktie legt einen kräftigen Kurssprung aufs Parkett.
Qualcomm steigt in den Markt für KI-Beschleuniger ein und fordert damit die Platzhirsche Nvidia und AMD heraus. Das von Cristiano Amon geführte Unternehmen stellte am Montag die Beschleuniger A1200 und AI250 vor, die auf der hauseigenen Neural-Processing-Unit-Technologie basieren. Der A1200 kommt 2026 auf den Markt und bietet 768 Gigabyte LPDDR-Speicher pro Karte bei vergleichsweise niedrigen Kosten. Das Nachfolgemodell AI250 soll 2027 folgen und mit Near-Memory-Computing eine zehnfach höhere Speicherbandbreite bei geringerem Stromverbrauch ermöglichen. Einen weiteren Beschleuniger kündigte Qualcomm für 2028 an – das Unternehmen etabliert damit einen jährlichen Produktrhythmus nach Vorbild der Wettbewerber.
Das saudi-arabische KI-Unternehmen Humain hat bereits zugesagt, die Technologie ab 2026 mit einer Zielleistung von 200 Megawatt einzusetzen. Der Vorstoß ist ambitioniert. AMD-Chefin Lisa Su taxiert den Markt für KI-Beschleuniger auf 500 Milliarden Dollar oder mehr. Nvidia erlöste zuletzt allein im Rechenzentrumsgeschäft 41,1 Milliarden Dollar – 88 Prozent des Konzernumsatzes. Für Qualcomm, das im jüngsten Quartal noch 6,33 von 8,99 Milliarden Dollar Halbleiterumsatz mit Smartphones erwirtschaftete, markiert die Entscheidung einen wichtigen Diversifizierungsschritt.