FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax kommt am Donnerstab erneut nicht in die Gänge. Anleger müssen eine große Menge an Quartalsbilanzen, Notenbank-Entscheidungen und das Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping verarbeiten. Freundlich gestartet, ließ der Schwung im deutschen Leitindex rasch nach. Gegen Mittag gab er um 0,25 Prozent auf 24.063 Punkte nach. Per saldo kommt er damit schon seit fast zwei Wochen kaum voran.
Der MDax für die mittelgroßen Börsenkonzerne sank am Donnerstag um 0,08 Prozent auf 29.916 Punkte. Der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50 , verlor 0,5 Prozent.
US-Präsident Donald Trump verkündete nach dem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit. Der große Durchbruch blieb aber wohl aus. Die US Notenbank hatte am Vorabend die Zinsen wie erwartet gesenkt. Doch Fed-Chef Jerome Powell ließ durchblicken, dass eine von Marktteilnehmern erwartete weitere Senkung im Dezember offenbar längst nicht sicher ist. Ferner zeigten die Quartalszahlen und Ausblicke der US-Techkonzerne Microsoft , Alphabet und Meta Licht und Schatten.
Am Donnerstag stehen erneut viele Quartalszahlen deutscher Unternehmen aus dem Dax, vor allem aber aus der zweiten und dritten Reihe im Blick. Am Nachmittag kommen Inflationsdaten aus Deutschland und gleich danach die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit Quartalszahlen von Amazon und Apple am Abend nach US-Börsenschluss zieht dann erneut "Big Tech" die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen voraussichtlich erneut stabil halten. Die Frage, ob Notenbankchefin Christine Lagarde die Tür für eine Leitzinssenkung im Dezember offen lässt, bleibt spannend. Lagarde hatte zuletzt immer wieder betont, man werde weiterhin von Sitzung zu Sitzung entscheiden.
Im Dax schauen Anleger auf den Flugzeugbauer Airbus , dessen Gewinn im dritten Quartal nach oben sprang. Die Anteile bewegten sich erneut in Rekordhöhen, zuletzt gewannen sie noch 1,7 Prozent. Airbus habe in allen Bereichen Stärke gezeigt, lobte die UBS.
Etwas nervös waren die Anleger von Volkswagen nach der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal. Gegen Mittag verloren die Vorzüge 0,7 Prozent. Vor allem wegen der Probleme bei der Sportwagentochter Porsche rutschte der Autobauer tief in die roten Zahlen. Die operative Marge bereinigt um Sonderlasten und Zölle fiel jedoch höher aus als erwartet.
Den Quartalsbericht der Lufthansa nannte die Deutsche Bank "solide genug". Die Aktien der Airline legten im MDax um 5,4 Prozent zu. Ein Händler lobte insbesondere den freien Barmittelfluss.
Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron hofft mit Blick auf das kommende Jahr auf etwas Rückenwind seitens der Solar- und LED-Industrie. Es gebe erste Anzeichen für Reinvestitionen durch die Hersteller. Aixtron kletterten um 5,8 Prozent hoch.
Die Adidas-Aktien versuchten nach dem Kurseinbruch von mehr als 10 Prozent am Vortag eine Stabilisierung, die ihnen mit plus 0,5 Prozent nicht überzeugend gelang. Die Titel des Konkurrenten Puma verloren nach Zahlenvorlage 2,5 Prozent. Um eine Trendwende zu erreichen, habe Puma noch einiges zu tun, merkte Analystin Wendy Liu von JPMorgan an.
Im Nebenwertindex SDax setzten sich die Aktien des Spezialchemie-Unternehmens Alzchem nach Geschäftszahlen mit Aufschlägen von mehr als 7 Prozent an die Spitze./ajx/stk