Der US-Ölkonzern ExxonMobil hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen, auch wenn die Ertragskraft im Jahresvergleich nachgelassen hat. Trotz niedrigerer Ölpreise und schwacher Chemieerträge blieb der Konzern profitabel. Rekordfördermengen in Guyana und im Permian-Becken sorgten für stabile Erträge und stärkten das operative Ergebnis.
Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,88 Dollar, während der Konsens bei 1,81 Dollar gelegen hatte. Unter dem Strich verdiente Exxon 7,55 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,76 Dollar je Aktie – ein Rückgang um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, als noch 8,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,92 Dollar je Aktie erzielt wurden.
Hauptgrund für den Gewinnrückgang waren sinkende Ölpreise und anhaltend schwache Margen im Chemiegeschäft. Laut Konzernangaben belasteten zudem höhere Abschreibungen und steigende Kosten für Wachstumsprojekte das Ergebnis. „Niedrigere Rohölpreise, zyklisch schwache Margen in der Chemiesparte und geringere Basisvolumina haben die Erträge gedämpft“, heißt es im Quartalsbericht. Teilweise kompensiert wurden diese Effekte durch höhere Fördermengen in den Schlüsselregionen Guyana und Permian-Becken sowie anhaltende Kostendisziplin.Der Umsatz erreichte 85,3 Milliarden Dollar und blieb damit unter den Erwartungen von 87,7 Milliarden Dollar. Der operative Cashflow betrug 14,8 Milliarden Dollar nach 15,2 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Die Investitionsausgaben summierten sich auf rund 21 Milliarden Dollar seit Jahresbeginn. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern nun Ausgaben leicht unter dem unteren Ende der Spanne von 27 bis 29 Milliarden Dollar an.Förderrekord
Positiv fiel das Produktionsvolumen auf: Exxon erreichte mit 4,77 Millionen Barrel pro Tag einen Rekordwert. Besonders stark war das Wachstum in Guyana mit über 700.000 Barrel pro Tag und im Permian-Becken mit fast 1,7 Millionen Barrel pro Tag. Das Fördergeschäft brachte 5,68 Milliarden Dollar Gewinn ein, die Raffineriesparte 1,8 Milliarden Dollar, die Chemiesparte 515 Millionen Dollar.Konzernchef Darren Woods betonte, Exxon habe in einem Umfeld sinkender Ölpreise die stärksten Quartalsgewinne seiner Geschichte erzielt. Für die Aktionäre flossen im dritten Quartal 9,4 Milliarden Dollar zurück, teils über Aktienrückkäufe, teils über Dividenden. Die Quartalsausschüttung steigt im vierten Quartal auf 1,03 Dollar je Aktie.Die Aktie reagierte im vorbörslichen Handel zunächst mit einem leichten Minus von rund einem Prozent. Analysten sehen die Bilanz dennoch positiv: Exxon bleibe einer der effizientesten Ölkonzerne der Welt und profitiere langfristig von kostengünstigen Förderregionen und diszipliniertem Kapitalmanagement.