Auslöser der Erholung: Nach wochenlangen Spannungen um den Chip-Hersteller Nexperia stellte das chinesische Handelsministerium in Aussicht, die Ausfuhr bestimmter Halbleiter wieder zuzulassen. Betroffene Firmen könnten sich direkt an die Behörde wenden, hieß es aus Peking. Berlin sprach von „positiven ersten Signalen der Entspannung“.
Die Chiplieferkrise hatte die deutsche Automobilindustrie zuvor in Alarmbereitschaft versetzt. Laut dem Verband der Automobilindustrie drohten ohne rasche Lösung Produktionseinschränkungen bis hin zu möglichen Stillständen. Nexperia ist ein zentraler Anbieter einfacher, aber unverzichtbarer Halbleiter, die in fast jedem elektronischen Steuergerät moderner Fahrzeuge verbaut sind. Nach internen Angaben von Volkswagen entfallen rund 40 Prozent des weltweiten Angebots an Standardchips für die Autoindustrie auf Nexperia.
Die Lage war eskaliert, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia, eine Tochter eines chinesischen Konzerns, übernommen hatte. China reagierte mit Exportstopps. Nun scheint Bewegung in die festgefahrene Situation zu kommen.Allerdings bleibt offen, ob Chinas Entgegenkommen zu nachhaltiger Entspannung führt. Peking ließ viele Details unbeantwortet – etwa, ob auch ausländische Firmen die Exporterlaubnis beantragen dürfen. Die Bundesregierung hält sich mit einer Bewertung zurück, beobachtet die Lage aber nach eigenen Angaben „sehr genau“.