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Blitzupdate: US-Aktienindizes uneinheitlich – Merck, Nike und Tech-Werte im Fokus

Blitzupdate: US-Aktienindizes uneinheitlich – Merck, Nike und Tech-Werte im Fokus

11.11.2025 16:55:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

Nach dem starken Wochenauftakt wegen der Aussicht auf ein Ende des Shutdown in der US-Regierung tun sich die US-Börsen am Dienstag in der ersten Handelshälfte schon wieder etwas schwerer. Neue ADP-Beschäftigungsdaten und Bedenken hinsichtlich der hohen Bewertungen von Tech-Unternehmen drückten viele Kurse. 

Während der US-Leitindex Dow Jones nach gut zwei Handelsstunden um 0,5 Prozent auf 47.622 Punkte zulegt, liegen andere Indizes im Minus. Der marktbreite S&P 500 verliert 0,3 Prozent auf 6.812 Zähler, während der mit Technologiewerten gespickte Nasdaq 100 um 0,7 Prozent auf 25.420 Zähler zurückgeht. Seine Rally war am Vortag besonders ausgeprägt gewesen. 

Die größer werdende Chance auf ein Ende des Regierungsstillstands hatte den Anlegern am Vortag viel Hoffnung gemacht, doch die erste Vorfreude gilt nun als eingepreist. Der US-Senat hat nach fast sechs Wochen Blockade einen Übergangshaushalt für die Zeit bis Ende Januar beschlossen. Bevor US-Präsident Donald Trump seine Unterschrift unter das Ganze setzen kann, fehlt noch die Zustimmung im Repräsentantenhaus. 

Geht der längste US-Shutdown zu Ende, dürften relativ bald wichtige Wirtschaftsdaten nachgeholt werden, die Zeugnis über den Zustand der US-Wirtschaft ablegen. "Sollten die Zahlen enttäuschen, könnte das die Märkte kurzfristig wieder volatiler machen", schrieb der Marktanalyst Maximilian Wienke von eToro. Da sich der Fokus wieder stärker auf den Zinskurs der US-Notenbank Fed richte, müssten sie seiner Einschätzung nach eine weitere Lockerung untermauern. 

Die Stimmung wurde indes durch etwas schwächere vorläufige Beschäftigungszahlen von ADP gedämpft, aus denen hervorgeht, dass private Arbeitgeber in den vier Wochen bis zum 25. Oktober durchschnittlich 11.250 Arbeitsplätze pro Woche abgebaut haben. 

Auf Unternehmensseite wird die Nachrichtenlage ruhiger, nachdem zuletzt die Berichtssaison Schlagzeilen gemacht hatte. Für Gesprächsstoff sorgte die Erkenntnis, dass der japanische Tech-Investor SoftBank überraschend im Oktober seine gut 32 Millionen Nvidia-Aktien für 5,8 Milliarden US-Dollar verkauft hat. Die Titel des KI-Chip-Riesen konterten ihre Vortagsrally mit einem Abschlag von 3,3 Prozent. 

Andere Aktien aus der Tech-Branche gerieten ebenfalls unter Druck. ARM Holdings, LAM Research und Micron gaben rund vier Prozent nach, AppLovin sogar um neun. 

Positiv auffällig war unter den Dow-Werten hinter Merck &Co mit plus 3,3 Prozent auch Nike mit einer Erholung um 3,2 Prozent. Analystin Lorraine Hutchinson von der Bank of America schrieb in einer Studie, der jüngste Rücksetzer bei dem Sportartikelhersteller biete für Anleger eine attraktive Anlagechance. Sie baut dabei auf die Innovationskraft und globale Events wie die 2026 anstehende Fußball-Weltmeisterschaft als Umsatz- und Margentreiber. Seit Ende August waren die Nike-Aktien um bis zu 25 Prozent abgesackt. 

In einem nachrichtenarmen Unternehmens-Umfeld waren es weitere Analystenkommentare, die am Dienstag die Kurse bewegten. Die Titel des Satelliten-Betreiber Viasat zogen nach einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan um mehr als fünf Prozent an. Analyst Sebastiano Petti begründete dies mit einer höher eingeschätzten Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen sein Segment Defense and Advanced Technologies (DAT) ausgliedern wird.

Beim Gase-Hersteller Linde war die Kursentwicklung nach einer Kaufempfehlung mit einem Anstieg um 1,3 Prozent etwas verhaltener. Seine Empfehlung mit "Buy" begründete Analyst Joshua Spector von der Schweizer Großbank UBS damit, dass der Wachstumstitel mit Defensivqualitäten ein attraktives Verhältnis von Risiken und Chancen biete. 

Die Aktie des Pharma-Konzerns Eli Lilly setzte ihren Kursaufschwung vom Montag mit einem Anstieg um zwei Prozent auf gut 988 Dollar fort und markierte damit ein neues Rekordhoch. Damit befindet sich das Unternehmen an der Börse auf einem guten Weg, zur ersten Pharma-Firma mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar aufzusteigen. 

Im Nebenwertebereich sorgte aber dann doch ein Unternehmen mit einem Quartalsbericht für Aufmerksamkeit. Anteile des Raumfahrtunternehmens Rocket Lab sprangen nach diesem zeitweilig um gut acht Prozent nach oben, reduzierten ihren Aufschlag zuletzt aber. Der Hersteller von Raketen und Satellitensystemen hat im dritten Quartal mehr umgesetzt als erwartet. 

Enthält Material von dpa-AFX

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