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DAX schließt nahe Tageshoch – Bayer, Adidas und Vonovia stark, Rüstungswerte geben nach

DAX schließt nahe Tageshoch – Bayer, Adidas und Vonovia stark, Rüstungswerte geben nach

11.11.2025 17:23:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 4 min.

Der Deutsche Aktienindex DAX hat am Dienstag nach schwankendem Verlauf die 24.000-Punkte-Marke zurückerobert. Besonders stark zeigten sich Bayer, Adidas, Merck und Vonovia. Conti und Rheinmetall rutschten ans Ende der Tagesperformer. Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen ist zuletzt wieder etwas gestiegen. 

Der DAX ging mit einem Plus von 0,53 Prozent auf 24.088 Zählern und damit knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch aus dem Xetra-Handel. Auch die 50-Tage-Linie (bei 23.970) ließ der Leitindex wieder hinter sich. Der MDAX stieg um 0,2 Prozent auf 29.204,45 Punkte. 

Für ein nachhaltiges Überspringen der 24.000 Punkte im DAX braucht es laut Portfoliomananger Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners allerdings "vor allem langfristig orientierte Käufer". Zuletzt seien diese überwiegend bei fallenden Kursen in den Markt gekommen. 

Christine Romar, Head of Europe bei CMC Markets, sagte: "Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen auf dem aktuellen Niveau ist weiterhin hoch, während die für eine Jahresendrally notwendigen Anschlusskäufe ausbleiben." Was die insgesamt bereits monatelange Richtungslosigkeit im Dax beenden könnte, sei derzeit noch unklar. Möglicherweise hätten die nachgereichten US-Konjunkturdaten das Potenzial dazu,denn diese dürften nach dem Ende des Shutdowns "wohl in hoher Dosis die Märkte erreichen". 

Europaweit legten die Börsen ebenfalls zu, und das sogar deutlicher: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann gut ein Prozent auf 5.725,70 Punkte. In der Schweiz ging es um zwei Prozent nach oben, denn die Anleger setzen angesichts von Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump auf eine Einigung im Zollstreit. In Großbritannien legte der FTSE 100 ebenfalls zu, während sich in den USA zur selben Zeit ein gemischtes Bild bot. Der Wall-Street-Index Dow Jones zeigte sich zum europäischen Handelsschluss im Plus. Der breite S&P 500 und die technologielastigen Nasdaq-Indizes gaben jedoch nach (DER AKTIONÄR berichtete). 

Die größer werdende Chance auf ein Ende des Regierungsstillstands lockt Anleger jenseits des Atlantik derzeit kaum noch aus der Reserve, denn darauf hatten diese bereits zu Wochenbeginn gesetzt. Der US-Senat hat nach fast sechs Wochen Blockade einen Übergangshaushalt für die Zeit bis Ende Januar beschlossen. Bevor US-Präsident Donald Trump seine Unterschrift unter das Ganze setzen kann, fehlt noch die Zustimmung im Repräsentantenhaus. 

Tagessieger im DAX war heute Bayer mit einem Kursplus von dreieinhalb Prozent. Offenbar erwarten Anleger gute Geschäftszahlen. Am morgigen Mittwoch wird der Chemie- und Agro-Konzern seine Zahlen zum dritten Quartal 2025 vorlegen. Der Leverkusener Traditionskonzern dürfte allerdings erneut währungsseitig ausgebremst worden sein. 

Geliefert hat seine Zahlen heute bereits Munich Re. Der Rückversicherer meldete nach einem katastrophenarmen Sommer einen
Gewinnsprung im dritten Quartal. Die Erwartungen an die Einnahmen wurden
jedoch ein weiteres Mal gekappt. Die Munich-Re-Aktie schloss 0,2
Prozent höher. 

Mit einem Plus von 2,5 Prozent zählte auch die Aktie von Vonovia am Dienstag zu den größten Gewinnern im DAX. Der Auftrieb kommt nicht von ungefähr: Die jüngsten Zahlen der Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen sowie starke Ergebnisse des Konkurrenten TAG Immobilien sorgten für frischen Optimismus in der gesamten Branche. 

Rüstungswerte litten unter den Zielen von Hensoldt. Der Radar-Spezialist konnte mit seinen Zielen für 2026 und 2027 nicht überzeugen, was der Aktie am MDAX-Ende ein Minus von 8,4 Prozent einbrockte. Rheinmetall und Renk sanken um jeweils 3,1 Prozent. 

Fraport sprangen nach positiven Überraschungen beim Barmittelzufluss und dem Quartalsergebnis zeitweilig zweistellig nach oben und gingen mit einem Plus von 6,5 Prozent in den Feierabend. Redcare Pharmacy gewannen an der MDAX-Spitze 7,0 Prozent. Eine Personalentscheidung und eine positivere Analysteneinschätzung bestimmten die Richtung. 

Das seit Wochen sehr schwachen Ionos-Papier setzte nach enttäuschenden Umsatzzahlen seine Talfahrt im Index mit minus 8,0 Prozent fort. Obendrein sind die Anleger skeptisch, was den überraschend angekündigten Verkauf der Adtech-Sparte, dem Geschäft mit Werbetechnologie, betrifft. Das belastete auch den Mutterkonzern United Internet, dessen Aktie trotz eigener solider Quartalszahlen um 2,9 Prozent nachgab.

Die Papiere von Ströer rutschten nach Quartalszahlen auf den tiefsten Stand seit 2015 und verloren im MDAX letztlich 5,7 Prozent. Der Werbevermarkter meldete einen rückläufigen Umsatz und Gewinn. 

Enthält Material von dpa-AFX

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