Nachrichten

Schlussglocke WallStreet: Fiese Verluste auf breiter Front – Techwerte blutrot, Cisco und Nike stark

Schlussglocke WallStreet: Fiese Verluste auf breiter Front – Techwerte blutrot, Cisco und Nike stark

13.11.2025 21:43:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 4 min.

Die wichtigsten Indizes der Wall Street sind am Donnerstag gefallen. Vor allem Tech-Werte rutschten ab. Viele Anleger werden angesichts der Anzeichen für die US-Wirtschaft und den geldpolitischen Kurs vorsichtig. Die Unsicherheit wächst, was die Konjunkturlage und weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed betrifft. 

An den US-Börsen haben die Anleger am Donnerstag das nun vollzogene Ende des Shutdown mit Verlusten quittiert. Besonders stark erwischte es die Nasdaq-Börse mit den dort konzentrierten Technologiewerten, aber auch Standardwerte gerieten nach dem Vortagsrekord des Dow Jones Industrial in der zweiten Handelshälfte unter Druck. 

Der Dow verlor nach einem leicht schwächeren Start bis zum Handelsende 1,65 Prozent auf 47.457,22 Punkte. Dabei rutschte der Leitindex wieder deutlich unter die 48.000-Punkte-Marke, die er am Mittwoch klar hinter sich gelassen hatte. Zuletzt hatte sich der Dow besser entwickelt als seine Indexkollegen. 

Am Donnerstag im Vergleich sackte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sackte um gut zwei Prozent auf 24.993,46 Zähler ab. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,66 Prozent auf 6.737,49 Punkte. 

Was den sogenannten Shutdown betrifft, setzte US-Präsident Donald Trump den Übergangshaushalt in Kraft. Börsianer müssten nach dem Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunkturdaten geben könnte, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. In den vergangenen Wochen waren wegen der Regierungsblockade viele wichtige Kennziffern ausgefallen, darunter die für die Fed besonders wichtigen Jobberichte. 

Die sieben bekanntesten US-Tech-Riesen spiegelten das angeschlagene Bild an der Nasdaq einmal mehr wider. Bei diesen Werten wird weiter hinterfragt, ob die von der Fantasie für Künstliche Intelligenz aufgeblähte Bewertung gerechtfertigt ist. Am deutlichsten erwischte es die Aktien von Tesla mit einem Kursrutsch um 6,6 Prozent, gefolgt von Nvidia mit 3,6 Prozent Kursverlust. Nur leicht im Minus schloss der iPhone-Hersteller Apple, geringfügig ins Plus schaffte es nur Meta. 

Auch bei Alphabet ging es relativ deutlich um fast drei Prozent bergab. Die Europäische Union verdächtigt die Suchmaschine Google des US-Internetriesen, Internetseiten von Medien und Verlagen in seinen Suchergebnissen rechtswidrig zu benachteiligen. Die zuständige Europäische Kommission leitet daher ein Verfahren ein, wie sie mitteilte. 

Palantir verloren als zweitschwächer Tages-Loser im Nasdaq 100 zum Handelsende 6,5 Prozent. "Big Short"-Investor Michael Burry hatte kürzlich bekanntgegeben, gegen Nvidia und Palantir langfristige Short-Optionen gekauft zu haben. Die rote Laterne im Nasdaq 100 hielt Strategy mit einem Abschlag von 7,2 Prozent. Hauptgrund: Bitcoin ist am Abend kurzzeitig unter 98.000 Dollar abgerutscht. 

Im Dow gab es positive und negativ auffällige Werte. Ganz oben standen die Aktien von Cisco Systems, die um 4,6 Prozent anzogen. Der Netzwerkausrüster blickt nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Quartal positiver auf das gesamte Geschäftsjahr. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee schrieb, der Ausblick strahle Zuversicht in den Schlüsselbereichen aus. 

Als größter Dow-Verlierer sackten die Papiere von Walt Disney um fast acht Prozent ab. Der Unterhaltungsriese verpasste im vierten Geschäftsquartal mit dem Umsatz die Erwartungen von Analysten. Zudem dürften hohe Kosten für neue Filme das laufende Quartal belasten, teilte das Unternehmen mit. 

Bei Nike bewegte ein Analystenkommentar den Kurs weiter nach oben. Die Titel des Sportartikel-Konzerns verbuchten mit einem Plus von 2,9 Prozent den dritten Gewinntag in Folge. Dabei profitierten sie von einer Hochstufung auf "Overweight" durch die Großbank Wells Fargo. 

Ein größerer Verlierer im Nebenwertebereich war BioNTech mit minus sieben Prozent. Unter Druck standen die in den USA notierten Anteilscheine des Mainzer Pharmakonzerns wegen einer Kreise-Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der Corona-Impfstoffpartner Pfizer seine restlichen Anteile verkaufen möchte. Dessen Anteile gingen mit leichten Verlusten aus dem Handel. 

Noch viel trüber war der Tag für die Anleger von Ardent Health, da der Kurs hier um ein Drittel auf ein Rekordtief einbrach. Der Gesundheitsdienstleister erwischte seine Anleger auf dem falschen Fuß, indem die Prognose für das bereinigte operative Jahresergebnis gekappt wurde. 

Schwächer zeigte sich auch der US-Dollar. Der Kurs des Euro hat nämlich den jüngsten Widerstand bei 1,16 US-Dollar überwunden und bei 1,1656 US-Dollar den höchsten Stand seit Ende Oktober markiert. Zuletzt wurden im New Yorker Handel 1,1640 Dollar bezahlt. 

Enthält Material von dpa-AFX

Hier zum vollständigen Artikel