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Deutsche Bank: Neue Ziele, neue Zweifel – Aktie rutscht ab

Deutsche Bank: Neue Ziele, neue Zweifel – Aktie rutscht ab

17.11.2025 15:15:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.
Die Deutsche Bank hat auf ihrem heutigen Kapitalmarkttag neue Ziele bis 2028 präsentiert. Konzernchef Christian Sewing will die Rentabilität bis dahin deutlich steigern. Erreicht werden soll das sowohl durch sinkende Kosten als auch durch steigende Erträge. Anlegern scheint das aber nicht zu reichen.Christian Sewing will die Eigenkapitalrendite der Deutschen Bank von derzeit mehr als 10 Prozent auf mehr als 13 Prozent steigern. „Langfristig wollen wir der europäische Champion sein“, betonte Sewing.Für Aktionäre gibt es schon früher Grund zur Freude: Die Ausschüttungsquote soll ab 2026 auf 60 Prozent des den Aktionären zurechenbaren Gewinns steigen. Bislang liegt sie bei 50 Prozent. Zusätzlich sieht der Vorstand Potenzial für weitere Ausschüttungen aus überschüssigem Kapital.Wesentlicher Wachstumstreiber soll ein deutlicher Ertragsanstieg sein. Die Gesamterträge sollen in den kommenden drei Jahren von etwa 32 Milliarden Euro auf rund 37 Milliarden Euro zulegen. Parallel dazu plant der Vorstand weitere Kostensenkungen von etwa zwei Milliarden Euro brutto.Eine konsequente Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung soll dafür sorgen, dass die Kosten langsamer steigen als die Erträge. Trotz dieser Maßnahmen rechnet das Management damit, dass die zinsunabhängigen Aufwendungen bis 2028 im Schnitt um zwei Prozent pro Jahr auf rund 22 Milliarden Euro wachsen werden. Die Kostenquote soll auf unter 60 Prozent sinken – für das laufende Jahr peilt die Bank weniger als 65 Prozent an.Mit diesen Vorgaben zeigt sich die Deutsche Bank deutlich optimistischer als die Analysten. Branchenexperten, die von Bloomberg befragt wurden, erwarten für 2028 bislang Erträge von knapp 35 Milliarden Euro und eine Kostenquote von fast 63 Prozent. Bei der Rendite auf das materielle Eigenkapital rechnen sie im Schnitt mit 10,5 Prozent – kaum mehr als in diesem Jahr. Der Vorstand des Instituts traut sich hingegen zu, das avisierte Renditeniveau sogar zu übertreffen.An der Börse kamen die Neuigkeiten nicht so gut an. Einem kurzen Kurssprung folgte schnell ein deutliches Minus. Am späten Nachmittag liegt die Aktie knapp zwei Prozent im Minus. Anleger hatten sich offensichtlich noch mehr von der Deutschen Bank erhofft.Um die Erträge zu steigern, will die Deutsche Bank Kapital gezielt in Bereiche verschieben, die eine höhere Wertschöpfung versprechen. „Ab 2026 werden wir gezielt in wertschaffende Bereiche investieren“, erklärte der designierte Finanzvorstand Raja Akram.
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