Der Best of Lithium Index ist in der vergangenen Woche auf ein neues Jahreshoch und damit auch den höchsten Stand seit September 2023 geklettert. Innerhalb von knapp fünf Monaten hat der Index mehr als 100 Prozent zulegen können. Denn es bahnt sich immer weiter eine Knappheit bei Lithium für die kommenden Jahre an.
Über viele Jahre hinweg entwickelte sich der Lithiumpreis sehr schwach. Dies sorgte dafür, dass einige Unternehmen ihre Explorations- und Erweiterungspläne nicht wirklich konsequent voranbrachten. In der vergangenen Woche hat nun offenbar auch noch der Bergbauriese Rio Tinto eine für den Lithiummarkt wichtige Entscheidung getroffen: So berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine interne Mitteilung, dass Rio Tinto plant, das 3-Milliarden-Dollar-Projekt in den Modus „Care and Maintenance“ zu versetzen. Diese Entscheidung würde praktisch vorerst das Ende des mittlerweile seit knapp zwei Jahrzehnten andauernden Versuchs bedeuten, in Serbien ein riesiges Lithiumvorkommen zu erschließen. Unternehmensprognosen zufolge hätte man in Jadar ab 2027 jährlich knapp 58.000 Tonnen raffiniertes Lithiumkarbonat in Batteriequalität produzieren können.
In vielen vergangenen Analysen wurde damit gerechnet, dass das Lithiumangebot deutlich steigen wird. Dies bahnt sich nun nicht mehr in der erwarteten Deutlichkeit an. Hingegen ist der Trend auf der Nachfrageseite weiterhin relativ klar: Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) steigt der Lithiumbedarf in allen Szenarien dynamisch, getrieben vor allem durch E-Autos und stationäre Speicher; im Stated-Policies-Szenario verfünffacht sich die Nachfrage bis 2040. In den Jahren zwischen 2025 und 2030 wird eine jährliche Wachstumsrate der Lithium-Nachfrage von teils knapp 20 Prozent erwartet. Damit werden die aktuell hohen Lagerbestände nach und nach aufgezehrt – zumal ein Teil davon qualitativ oder logistischer Natur gar nicht sofort verfügbar ist.