24.11.2025 08:01:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Europas Rückversicherer überraschen 2025 mit ungewöhnlich stabilen Ergebnissen. Nach einem holprigen Jahresstart nutzen Munich Re, Hannover Rück und Co die milde Katastrophensaison, um ihre Bilanzen zu stärken – und schaffen damit laut der US-Großbank J.P. Morgan attraktivere Perspektiven für Anleger.Die große Feuerprobe zu Jahresbeginn schien ein schlechtes Omen: Nach den Waldbränden in Los Angeles lagen die Katastrophenschäden der europäischen Rückversicherer im ersten Quartal deutlich über Plan. Inzwischen zeigt sich jedoch, was J.P. Morgan nun in einer Sektorstudie herausstellt: Die Branche steuert auf ein stabileres, besser planbares Ertragsprofil zu.Denn im zweiten und dritten Quartal blieben die Großschäden klar hinter den internen Budgets zurück, die Hurrikansaison im Atlantik verlief deutlich milder als erwartet. Viele Anbieter nutzen das ungewöhnlich gute Umfeld nicht, um die Gewinne maximal auszuweisen, sondern um Rücklagen zu stärken und Bilanzrisiken zu reduzieren – ein Pluspunkt für langfristige Investoren.Beispiel Munich Re: Der DAX-Konzern hat nach neun Monaten bereits rund 85 Prozent seines Gewinnziels von sechs Milliarden Euro für 2025 eingefahren und könnte dieses mit einer Run Rate von etwa eineinhalb Milliarden Euro pro Quartal locker übertreffen. Stattdessen werden Rückstellungen gestärkt und Verluste im Anleiheportfolio realisiert, um die künftigen Anlagerenditen nach oben zu bringen. Ähnlich agiert Hannover Rück, die zuletzt rund 260 Millionen Euro an Bewertungsverlusten bewusst realisiert hat.SCOR und Swiss Re stehen laut J.P. Morgan noch am Anfang dieses Wandels hin zu mehr Vorsicht, folgen aber derselben Richtung. Insgesamt arbeitet der europäische Rückversicherungssektor damit an einem widerstandsfähigeren Gewinnpfad.
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