Der DAX verabschiedet sich zur Wochenmitte mit weiteren Gewinnen aus dem Handel. Am vergangenen Freitag war der Index noch auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai abgerutscht. Damit macht er zwar einen weiteren Schritt in Richtung der psychologisch wichtigen 24.000-Punkte-Marke. Vom Rekordhoch bei 24.771 Zählern trennen den heimischen Leitindex trotzdem noch immer gut 1.000 Punkte.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch erleichtert auf neue positive Signale in den Ukraine-Verhandlungen reagiert. Die USA machen in den Gesprächen über ein Kriegsende in der Ukraine weiter Druck und streben rasche Fortschritte an. Es gebe nur noch wenige strittige Punkte, schrieb Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. In der Hoffnung, dass der Plan finalisiert werden kann, wies er seine Unterhändler an, sich in Bälde jeweils zeitgleich mit Vertretern Russlands und der Ukraine zu treffen.
"Viele, die zuletzt vergeblich nach Kaufargumenten gesucht haben, finden sie jetzt", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die Fortschritte in den Verhandlungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die Aktienmärkte seien "erstaunlich schnell erstaunlich optimistisch geworden".
Der Leitindex DAX legte den dritten Tag in Folge zu, diesmal um 1,1 Prozent auf 23.726 Zähler. Für den MDAX der mittelgroßen Börsentitel ging es am zur Wochenmitte um 0,7 Prozent auf 29.220 Zähler aufwärts. Der US-Leitindex Dow Jones lag zum europäischen Handelsschluss 0,8 Prozent im Plus.
Ansonsten standen Stahlwerte ganz oben in der Anlegergunst. Die Aktien von Thyssenkrupp verbuchten einen Kursaufschlag von 5,8 Prozent. Die Titel von Salzgitter schnellten im SDAX nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 11,6 Prozent nach oben. Die Analysten der Deutschen Bank sehen im Aktionsplan der Europäischen Kommission eine stahlfreundlichere Politik.
Die Papiere der jüngst von Thyssenkrupp abgespaltenen Marine-Werft TKMS gewannen 7,0 Prozent auf 64,15 Euro. Die Deutsche Bank sieht nach dem jüngsten Kursrutsch eine Einstiegschance und riet mit einem Ziel von 80 Euro zum Kauf.
Zu den attraktiveren Branchen gehörten auch die Bankenwerte. Im DAX waren die Anteilscheine von Commerzbank mit plus 5,8 Prozent am meisten gefragt. Die Titel der Deutschen Bank gewannen 2,5 Prozent.
Die zuletzt besonders schwache Aktie von Puma ließ sich von guten Geschäftszahlen des Bekleidungsherstellers Urban Outfitters anstecken und kletterte als MDax-Spitzenreiter um 6,9 Prozent. Das Jahresminus liegt damit aber immer noch bei knapp 62 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)