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Gold: Alles nur ein Bluff?

Gold: Alles nur ein Bluff?

26.11.2025 15:17:25 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Gerüchte gibt es schon lange. Nun spricht es die spanische Tageszeitung El País offen aus: China treibt den globalen Goldmarkt stärker an, als offizielle Daten vermuten lassen. Chinas „off-the-books“-Käufe sollen rund zehnmal höher sein als die gemeldeten Mengen. Die Volksrepublik sei damit „einer der Hauptakteure hinter diesem unaufhaltsamen Preisanstieg“, schreiben Inma Bonet und Guillermo Abril.

Die beiden Journalisten sind mit dieser Meinung nicht allein. Mehrere Analysten gehen davon aus, dass China deutlich größere Mengen erwirbt als die offiziell gemeldeten Bestände von derzeit 2.304 Tonnen. Die Abweichungen zwischen Handelsströmen und PBOC-Zahlen schüren „den weit verbreiteten Verdacht, dass ein erheblicher Teil der chinesischen Käufe nicht gemeldet wird“. Ziel sei es, sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Michael Haigh von Société Générale betont: „Gold anzuhäufen ist ein Weg, Sicherheit zu gewinnen, um die eigene Währung zu schützen.“Der Startpunkt dieser Strategie liegt nach Einschätzung von Experten im Jahr 2022, als der Westen russische Gold- und Devisenbestände einfrieren ließ. „Länder, die ähnliche Maßnahmen befürchten, wollen ihr Gold zurückholen“, so Haigh. Die Wahl Donald Trumps habe diesen Prozess weiter beschleunigt.Besonders deutliche Zweifel an den offiziellen Zahlen äußert Bruce Ikemizu von der Japan Bullion Wholesale Market Association: „Die PBOC-Bestände liegen bei mehr als dem Doppelten der gemeldeten Werte, etwa 5.000 Tonnen.“ Damit läge China hinter den USA auf Rang zwei. Société Générale stützt solche Schätzungen: Auf Basis physischer Flüsse – insbesondere britischer Exporte nach China – seien Pekings Käufe „zehnmal höher als angegeben“, rund 250 statt 25 Tonnen pro Monat. Seit Mitte 2022 soll China mehr als 1.080 Tonnen hinzugefügt haben. Chinas Goldreserven könnten bereits die weltweit zweithöchsten hinter denen der USA sein.
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