Chinas Industrie hat im November erneut an Schwung verloren. Die Fabrikaktivität schrumpfte bereits den achten Monat in Folge und auch der Dienstleistungssektor kühlte spürbar ab. Der Hang Seng reagierte auf die Zahlen allerdings nicht negativ, was auf frische Stimulus-Programme im neuen Jahr hindeuten könnte.Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg zwar leicht von 49,0 auf 49,2 Punkte, blieb damit aber klar unter der Wachstumsschwelle von 50. Die Industrie erholt sich damit auch drei Jahre nach dem Ende der langwierigen Corona-Lockdowns nur langsam.Goldman Sachs sieht trotz der schwachen Zahlen keinen unmittelbaren Druck für umfangreiche Konjunkturprogramme und erwartet erst im ersten Quartal 2026 größere Impulse, da das Wachstumsziel von rund fünf Prozent für dieses Jahr grundsätzlich erreichbar erscheine.Der Dienstleistungsbereich rutschte erstmals seit Ende 2022 wieder unter die Expansionsmarke – auf 49,5 Punkte. Besonders Immobilien- und Haushaltsdienstleistungen waren schwach, nachdem der Impuls aus den Oktoberferien verpuffte.China steht laut Regierungsvertretern vor strukturellen Herausforderungen. Die Wirtschaft leide unter einem Ungleichgewicht zwischen Produktion und Konsum, einer gedämpften Kauflaune der Haushalte und einer schweren Schuldenlast vieler Provinzen.
Erste Schritte, um diese Probleme zu beseitigen, sind bereits erkennbar. Peking hat ein Programm angekündigt, das gezielt den Konsum beleben soll – unter anderem durch Modernisierung von Konsumgütern im ländlichen Raum und die Förderung junger Trendbranchen wie Haustierprodukte, Anime und Sammlerartikel. Sollte die Regierung einen größeren Teil ihrer Subventionen 2026 in den Dienstleistungssektor lenken, könnte das für einen wichtigen Impuls bei Beschäftigung und Wachstum sorgen.