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Schlussglocke: Microsoft wackelt, iRobot explodiert – Dow dank ADP-Daten im Plus

Schlussglocke: Microsoft wackelt, iRobot explodiert – Dow dank ADP-Daten im Plus

3.12.2025 21:08:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

Der US-Aktienmarkt hat zur Wochenmitte wieder in den Vorwärtsgang geschaltet. Der Dow Jones legte um 0,9 Prozent auf 47.882,90 Punkte zu, Der S&P 500 schloss 0,3 Prozent fester bei 6.849,72 Punkte. Besonders im Fokus standen einmal mehr die Tech-Riesen. Diesmal insbesondere Apple, Microsoft und Netflix.

Neue Arbeitsmarktdaten des US-Dienstleister für Lohn- und Gehaltsabrechnung ADP haben die Zinssenkungsfantasie in den USA befeuert. Der ADP-Report zeigte für November überraschend einen Rückgang der privaten Beschäftigung um 32.000. Erwartet worden war hingegen ein Plus von 40.000. Entsprechend stiegen die Wetten, dass die US-Notenbank schon in der kommenden Woche die Zinsen senkt.


Auf Einzeltitelebene stand einmal mehr Strategy im Fokus. Nach einer routinemäßigen Überprüfung prüft MSCI, ob Unternehmen mit sehr großen Digital-Asset-Beständen künftig anders klassifiziert werden. Strategy wäre damit ein prominenter Kandidat für einen Rauswurf aus wichtigen Indizes. Damit droht ein zusätzlicher Belastungsfaktor unabhängig von der Bitcoin-Entwicklung. Die Aktie legte dennoch 3,9 Prozent zu.

PayPal blieb am Mittwoch unter Druck, nachdem der Titel bereits einen schwachen Jahresverlauf hinter sich hat. Im Hintergrund explodieren die Zahlen aber teilweise und auch das Smart Money greift vermehrt zu (siehe hier).

Bei Microsoft drückten Sorgen über die Nachfrage nach KI-Produkten auf die Aktie: Im Fokus steht der Marktplatz für KI-Modelle und KI-Agenten in Azure, für den laut The Information Erwartungen an Kundenausgaben reduziert worden sein sollen. Die Aktie gab im Zuge dessen um 2,5 Prozent nach.

American Eagle Outfitters sprang hingegen zweistellig an, nachdem der Modekonzern starke Quartalszahlen vorgelegt und zugleich die Umsatzprognose fürs Gesamtjahr angehoben hat. Im dritten Quartal stieg der Umsatz auf 1,36 Milliarden Dollar (Konsens: 1,32 Milliarden Dollar), der Gewinn je Aktie lag bei 0,53 Dollar statt der erwarteten 0,43 Dollar.

Für noch mehr Spektakel sorgte iRobot: Die Aktie schoss im US-Handel am Ende 74 Prozent nach oben und liegt auf Fünf-Tage-Sicht bei über 100 Prozent Plus – obwohl das Management zuletzt erneut vor einer extrem angespannten Finanzierungslage bis hin zur Pleitegefahr warnte.

Im Krypto-Segment spitzt sich die Lage bei den Minern zu: Trotz einer Stabilisierung des Bitcoin um 93.000 Dollar verschlechtert sich die operative Rechnung, weil der „Hashprice“ (Erlös je Rechenleistung) laut Bericht von rund 55 Dollar im dritten Quartal auf etwa 35 Dollar gefallen ist. Gleichzeitig werden die durchschnittlichen „All-in“-Kosten großer, börsennotierter Miner auf 44 Dollar taxiert – bei weiter fallenden Kursen (unter 85.000 Dollar) steigt laut Experten die Gefahr von Notverkäufen und Kapitulation.

Am Rohstoffmarkt stach Silber heraus: Der Preis setzte den Höhenflug fort und markierte ein neues Rekordniveau. Eine Feinunze stieg zeitweise bis auf 58,96 US-Dollar und hielt anschließend den Großteil der Gewinne; auch Gold zog wieder an.

Netflix bringt im Rennen um Warner Bros. Discovery offenbar ein neues Argument auf den Tisch: Ein Zusammenschluss mit HBO Max könnte ein deutlich günstigeres Bundle ermöglichen und damit sowohl Kunden locken als auch kartellrechtliche Bedenken abfedern. Hintergrund: Viele HBO-Max-Abonnenten nutzen Insidern zufolge ohnehin bereits Netflix – ein gemeinsames Angebot könnte also für Haushalte günstiger sein als zwei Einzel-Abos.Gute Nachrichten gab es bei Apple. Der Konzern steuert laut IDC-Analysten auf ein Rekordjahr im iPhone-Geschäft zu: Für 2025 werden 247,4 Millionen ausgelieferte iPhones erwartet. Das sind rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Damit würde der bisherige Bestwert aus 2021 mit 236 Millionen Geräten klar übertroffen – entscheidend dafür soll die starke Nachfrage nach dem iPhone 17 sein.

Für Gesprächsstoff im KI-Sektor sorgt ein Börsengang-Gerücht rund um Anthropic. Laut der Financial Times sollen bereits Vorbereitungen für ein Listing im kommenden Jahr laufen, inklusive Mandatierung der Kanzlei Wilson Sonsini und informeller Gespräche mit Investmentbanken. Parallel wird über eine weitere Finanzierungsrunde spekuliert, die eine Bewertung von über 300 Milliarden Dollar implizieren könnte.

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