
Nach dem verschobenen Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Group schwindet nun die Hoffnung auf eine nur kurze zeitliche Verzögerung. Das lang ersehnte IPO kommt wohl erst 2022.
Die Chancen für einen IPO im kommenden Jahr würden immer geringer, berichtete Bloomberg am Montag unter Berufung auf Insider. Grund seien neue Richtlinien für die Kreditvergabe an Verbraucher, bei denen noch nachjustiert werden müsse. Ant Group, an dem der Handelsriese Alibaba zu einem Drittel beteiligt ist, befinde sich noch in einem "frühen Stadium der Überprüfung", hieß es.
Probleme mit neuer Regulierung
Anfang November war der Börsengang von Ant Group kurzfristig abgesagt worden. Grund waren neue Pläne für Beschränkungen der Online-Kreditvergabe, die das Geschäft der Ant Group stark beeinträchtigen dürften. Danach müssen solche Unternehmen künftig 30 Prozent der Kredite selbst finanzieren, die gemeinsam mit Banken vergeben werden. Experten sehen darin aber auch einen möglichen Schritt gegen ein Unternehmen, das in den Augen der Regierung eventuell zu groß gegenüber dem Staat geworden ist.
Die Insider sagten nun Bloomberg, China lege großen Wert darauf, dass das Fintech-Unternehmen die regulatorischen Anforderungen einhalte. Dem Medienbericht zufolge soll der Staat eine Task Force zur Überwachung von Ant Group eingerichtet haben.
Das macht die Aktie von Alibaba
Ein weiterer Aufschub des Börsengangs wäre ein zusätzlicher Rückschlag für Alibaba-Gründer Jack Ma. Das IPO sollte ursprünglich 34,5 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen. In einer Reaktion auf die jüngsten Medienberichte knickte der Kurs der Alibaba-Aktien in Hongkong um 3,5 Prozent ein.
