
Im Zuge des Wirecard-Bilanzskandals musste sich auch die Deutsche Börse kritische Fragen gefallen lassen – insbesondere bezüglich der Auswahlkriterien des DAX. Jetzt hat der Börsenbetreiber die Regeln angepasst.
Die Deutsche Börse -0,19% stockt den DAX -0,24% von 30 auf 40 Mitglieder auf. Zugleich kappt sie die Zahl der MDAX-Werte von 60 auf 50. Zudem werden nur noch Unternehmen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen, die in den letzten zwei Geschäftsjahren profitabel waren, teilte die Deutsche Börse am Dienstag mit. Die müssen also einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielt haben.
Nach dem Wirecard -0,676%-Skandal und der anschließenden Aufnahme des bislang noch nicht gewinnbringend arbeitenden Essenslieferanten Delivery Hero +0,04% war viel Kritik am Regelwerk des Marktbetreibers aufgekommen. Ende Juni hatte die Deutsche Börse daher eine Überarbeitung für die DAX-Familie angekündigt.
Befürworter einer Aufstockung des DAX versprechen sich davon, dass der Leitindex nun die deutsche Wirtschaft umfassender repräsentieren würde.
