
Durch die Bank äußerten sich Analysten enttäuscht über das dritte Quartal von Bayer und führten die Schwäche unisono auf die Agrarsparte zurück. Die Kursziele werden nun reihenweise gesenkt – die Bayer-Aktie lässt sich jedoch nur bedingt ausbremsen.
Während die beiden Bereiche Pharma und rezeptfreie Medikamente trotz teilweisen Rückgängen im dritten Quartal positiv überrascht hätten, seien Umsatz und das operative Ergebnis in der Agrarsparte deutlich rückläufig gewesen, schrieb Bernstein-Analyst Gunther Zechmann.
"Am schlimmsten traf es die Umsätze in Nordamerika, wo sie um massive 41 Prozent fielen", so der Experte. Wie schon im zweiten Quartal hatte sich vor allem der für 60 Milliarden US-Dollar gekaufte US-Saatgutriese Monsanto erneut als Bremsklotz erwiesen.
Im Pharmageschäft indes verwies Zechmann auf zunehmende Anzeichen einer Erholung von der Corona-Krise. Er nannte das Quartal dieser Sparte "unspektakulär", was jedoch angesichts der aktuellen Lage "keine schlechte Sache" sei. Mit Blick auf die Sparte mit rezeptfreien Medikamenten lobte er die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Margen, die die operative Ertragskraft widerspiegelten.
Ebenfalls enttäuscht zeigten sich die Analysten von JPMorgan, die das Kursziel für Bayer von 77 auf 52 Euro senkten. Angesichts der Ende September ausgesprochenen Gewinnwarnung für 2021 sowie des jüngsten Zwischenberichts habe er seine Schätzungen für das Ergebnis je Aktie weiter reduziert, schrieb Analyst Richard Vosser am Donnerstag.
Auch Berenberg hat am Donnerstag das Kursziel für Bayer von 76 auf 60 Euro angesichts schwächerer Gewinnerwartungen kräftig zusammengekürzt. Am Freitag folgte das Analysehaus Pareto Securities mit einer Senkung von 92 auf 62 Euro.
Das macht die Aktie von Bayer
Aufgrund der Rallye im DAX hat sich die Bayer-Aktie +0,02% trotz der Enttäuschung seit den Quartalszahlen sehr robust gezeigt. Der Kursgewinn seit Dienstag belief sich zuletzt auf 4,6 Prozent. Damit bleiben die Aktien von Bayer jedoch klar hinter der Performance des DAX -0,24%, der im gleichen Zeitraum rund 6,8 Prozent zulegte.
