
Bayer kann einen Rechtsstreit in den USA nicht wie erhofft beenden. Das Bundesbezirksgericht in Los Angeles lehnt die vereinbarte Einigung im Streit um die Umweltschäden durch den Einsatz der Chemikalie PCB ab.
Der zuständige Richter weigerte sich, dem Kompromiss der Streitparteien zuzustimmen. Er kritisierte unter anderem, dass die vereinbarten Entschädigungszahlungen "bescheiden" und die Bestimmungen bei künftigen Haftungsfragen "vage" seien. Bayer erklärte, den Vergleichsentwurf mit den Klägern überarbeiten zu wollen. Das Gericht räumte dafür Zeit bis zum Jahresende ein.
Bayer hatte sich mit den Klägern eigentlich auf eine Zahlung von 650 Millionen Dollar zur Beilegung des größten PCB-Verfahrens in den USA geeinigt. Bei dem Rechtsstreit geht es um vor Jahrzehnten entstandene Umweltschäden – ein Teil diverser juristischer Altlasten, die Bayer 2018 mit dem rund 63 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutkonzerns Monsanto übernahm.
In den PCB-Verfahren wird Monsanto vorgeworfen, jahrzehntelang verheerende Folgen der toxischen Schadstoffe für Natur und Lebewesen verschwiegen zu haben. Das Unternehmen sei von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von Polychlorierten Biphenylen (PCB) in den USA gewesen. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten.
Das macht die Aktie von Bayer
Die Bayer-Aktie +0,02% verliert im vorbörslichen Handel leicht um 0,7 Prozent auf 48,75 Euro. Der Durchbruch der 50-Euro-Marke ist damit vorerst verschoben.
